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Meißner: Das logische Bedürfnis in hob. Synthese zu vereinigen. 235
und die Toten! Und konnte man, als diese Lehre entstand
, es begreifen oder könnte man es heute nach bald
zweitausend Jahren begreifen, daß dieser selbe Gottmensch
Jesus Christus durch seinen unschuldigen irdischen Tod
d,e Menschheit von ihren Sünden, die er als der Unschuldige
auf sich nahm, ein- für allemal befreit haben
soll? Damals war nicht und heute ist nicht mehr als
früher, vielleicht sogar noch weniger als damals, zu bemerken
, daß die Menschheit durch des Gottmenschen Jesu
Christi Tod moralisch reiner oder gar frei von Sünden geworden
wäre! Denn ärger als je wütet die Zwietracht und
die Bosheit, die alles Böse dem Nachbar wünscht, um
selber ein recht angenehmes, materiell genußreiches Leben
führen zu können, heute unter der Menschheit; alle Völker,
die heute den Namen Christen tragen, wie solche, die ihn
nicht führen, nehmen daran teil. Sonach können doch unmöglich
die Lehren auch der christlichen Religion richtige
und wahre sein, und es wurde uns also kein wahrer
Gott gepredigt! —
Dann können wir aber auch durch keinerlei religiöse
Betrachtung, sondern nur durch Beobachtung an uns
Menschen selbst, unserer eigenen Naturbeschaffenheit, zu
der Ansicht, der bisher die Menschen nicht huldigten, gekommen
sein, daß entgegen dem Schritt, den die Menschheit
zu wandeln scheint, nämlich in's eigene Verderben
hinein, indem sie sich in unaufhörlichem Hader und
Kriegstumult gegenseitig zu vernichten sucht, die Menschheit
für eine glücklichere Zukunft einst bestimmt ist.
Unser Wissen selbst, das größer und größer geworden ist
und schließlich sich auch mehr wie in früheren Zeiten mit
der Ergründung der eigenen menschlichen Wesensbesehaffen-
heit befaßt hat, muß dann einzig und allein uns zu dieser
Kenntnis hingeführt haben. Und in der Tat hat nur unser
Beobachtungssinn wohl ausschließlich dieses fertig gebracht
. Nachdem wir die große und kleine Welt auf der
Erde durchforscht haben, um nocli nach Dingen zu suchen,
die uns bisher verborgen gewesen sein könnten, und nachdem
wir nun geglaubt hatten, über alles für uns die genügende
Klarheit gewonnen zu haben, da stoßen wir auf
einmal auf solche eigentümlichen Tatsachen, wie diese okkulten
Phänomene an einzelnen Menschen, die wir, da sie
uns wie Wunder erscheinen, anfangs nicht glauben wollen
und nicht mit unserem Verstände fassen zu können vermeinen
, Da wir jedoch wissen, daß es nun und nimmer
Wunder in der Welt geben kann, sondern höchstens für
uns noch nicht genügend bekannte Naturgesetze, die wir
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