Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 244
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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244 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 4 Heft. (April 1912.)

unter der furchtbaren Anklage, ihre alte Freundin ermordet
zu haben, um ihr Erbe anzutreten. Die näheren Umstände
der Affäre muten seltsam an und geben einen Einblick in
den okkultistischen Hokuspokus, der nicht nur in England,
sondern auch in dessen Kolonien noch immer die weiteste
Verbreitung hat.

Die Angeklagte ist die 26jährige Miß Eva Mount
Stephens, die Tochter eines britischen Admirals und
Schwester eines bekannten Londoner Arztes. Die Ermordete
war ein fünfzigjähriges reiches Fräulein namens
Garnett Orme. Miß Orme hatte die lehrten siebzehn Jahre
in Indien verbracht und dort vor vier Jahren die Bekanntschaft
von Miß Stephens gemacht, die ihre unzertrennliche
Freundin wurde. Sehr bald errichtete das alte Fräulein
ein Testament, in dem sie die Gouvernante zu ihrer Universalerbin
machte.

Hauptbedingung für das Gelingen solch magischen Wirkens scheint
mir, neben Energie des Willens und hochgradiger psychischer Erregung
, die Exteriorisationsfähigkeit der psychischen oder Nervenkraft
zu sein; denn nur das Eindringen dieser in den fremden Organismus
ermöglicht es, daß dort ein fremder, guter oder böser
Wille wirksam werde. — Es ist schon öfters darauf aufmerksam gemacht
worden, daß der amerikanische Seher A. J. Davis verschiedene
wissenschaftliche Entdeckungen der Neuzeit clairvoyaut
antizipiert hat. Die neuere physikalische Forschung scheint Davis
auch in Folgendem Kecht zu geben: „Die Elektüzität ist eine Substanz
; und diese ist durch die ganze Natur allgemein verbreitet"
(„Arzt", 8. 77). „Die verschiedenen Formen der Materie sind nichts
anderes als Modifikationen eines einzigen Prinzips in der Natur —
gerade wie Blau, Gelb, Hot und alle prismatischen Farben durch
verschiedene Anordnungen des Lichtelements verursacht und entwickelt
werden" („Arzt," S. 81). — „Aber ich wTeiß, daß die bin
jetzt unzerlegten Substanzen noch werden anaiysiert werden; der
Ausdruck „Elemente" ist also falsch, denn nur die Substanzen sind
Elemente, welche der materiellen (sinnlichen)..Wahrnehmuug unsichtbar
bleiben." — Oder wer vermöchte die Übereinstimmung zu
leugnen, welche zwischen einer Stelle aus Davis, „Vorbote" und
jenen au* Georg Hirtb's Aufsatz aus der „Jugend" besteht ? (S. Nov.-
J3eft 1911, S. 678: „Tier und Mensch als Arbeitsmaschine.") —
„Eure Schwäche ist nicht in eurem Körperbau, nicht in eurer
Struktur begründet. Die Knochen sind nicht leidend, sondern das
Leben in ihnen schmachtet nach einem Wachstum an Kraft; und
so ist es mit euren inneren Organen, den Geweben, den Membranen,
Bäudem, Fibern, Nerven und Muskeln. Diese schönen Ponderabeln
sind entblößt von den imponderablen Prinzipien " („Vorbote der
Gesundheit," S. 8#) — „Wir dürfen eben nicht vergesen, daß in
unserem Körper jeder Kubikmillimeter einen Krankheitsherd bilden
kann, wenn ihm nicht die ortsübliche Jonisierung zuteil wird"
(„Jugend," 1912, Nr. 4, S. 95). — ,,Jede H aufteile unseres Körpers
rächt sich für elektrolytische Vernachläßigung, wäre es auch nur
durch ein unschuldiges Wimmerl oder durch ein fahles Aussehen"
(Ibidem S. 9i). — Red.


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