Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 246
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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246 Ps)chisehe Studien. XXXIX. Jahrg. 4. Heft. (April 191?.)

an Hunden und an Katzen bewiesen habe, daß sie durch
ihren Wunsch sogar töten könne. Andere Zeugen sagten
aus, daß ihnen Miß Stephens im März 1911 gesagt habe,
sie sehe den Tod ihrer alten Freundin voraus, die in genau
einem halben Jahre sterben werde.

Die Anklage behauptet nun, daß Miß Stephens ihrer
Freundin ein Fläschehen mit Blausäure gegeben und ihr
befohlen habe, in der IS acht vom 18. zum 19. September
den Inhalt zu leeren. Sie werde dann von dem Geist der
toten Mrs. Winter wundervolle Offenbarungen erfahren.
Es liege also nicht direkter Mord, wohl aber eine Handlung
vor, die den Tod des alten Fräuleins beabsichtigt und
auch herbeigeführt hat. [Posthypnotiseher Befehl? Red.]

Die Verhandlung wird fortgesetzt und es werden
Zeugen vernommen werden, die bekunden wollen, daß Miß
Stephens tatsächlich übernatürliche Kräfte besessen, Verstorbene
herbeizitieren, die Zukunft voraussagen und den
Willen selbst Abwesender und ihr ganz fremder Personen
beeinflussen könne.

Zur Psychologie des Selbstmords.

Zum Besten des Roten Kreuzes wie der Kinderschulen
in Tübingen sprach der Vorstand der dortigen psychiatrischen
Klinik für Nerven- und Gemütskranke Professor
Dr. Gau pp am 17. Jan. er., im großen Museumsaale „über
den Selbstmord". Redner (früher Leiter der psychiatrischen
Klinik in München) verbreitete sich in 1 !/2 stündigem Vortrag
über den Selbstmord aus egoistischen Gründen: der
Selbstmord aus altruistischen Gründen, wie er sich bei panthe-
istischen Religionen, z. B. in Indien, findet, blieb außer Betracht
. Unter allen menschlichen Handlungen gibt es keine,
die von verschiedenen Personen zu verschiedener Zeit so
verschieden beurteilt wurde; bald verabscheut und gebrandmarkt
, bald als „freies Recht der Persönlichkeit" anerkannt,
ja gefeiert oder andererseits mit Strafen des Himmels bedroht
, ist der Selbstmord eine der vieldeutigsten Erscheinungen
der Menschen und Völker. Eine von Dogmen
beeinflußte Sache pflegt leider der objektiven unbefangenen
Forschung um so mehr entzogen zu sein, weil diese
den Zusammenhängen nachgeht. So befindet sich die wissenschaftliche
Beurteilung noch heute im Anfangsstadiura. An
der Hand eines ungeheuren, höchst interessanten statistischen
Materials zeigte Redner, daß die Zahl der Selbstmorde in
der ganzen Welt in den letzten 80 Jahren, zum Teil ganz


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