Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 251
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Uber sonderbare Empfindungen scheinbar Sterbender. 251

und war so schwach, daß ich meine Augenlider nicht heben
konnte, d. h. wenn sich jemand oben am Bett, etwas hinter
mir, aufstellte, konnte ich diese Person nicht sehen.

Die barmherzige Schwester, welche bei mir wachte,
wollte sich sogar nicht einmal auf das Sofa hinlegen, da
sie glaubte (wie sie mir nach meiner Genesung erzählte),
jede Minute würde meine letzte sein. Da ich aber darauf
bestand, daß sie sich legen sollte, tat sie es schließlich,
aber hoch aufgerichtet, in solcher Stellung, daß sie mich
genau beobachten konnte. Es war ca. 2 bis 3 Uhr. Ich
bin fest überzeugt, daß ich nicht schlief. Ich dachte darüber
nach, wie lange es noch dauern würde, ehe der ewige
Schlaf mich aufsuchen würde. Es dauerte mir zu lange;
ich hatte so unsagbar viel gelitten. Ich fühlte mich so
entsetzlich müde und schwach, daß ich es nicht beschreiben
kann. Mit einem Mal kam mir zum Bewußtsein, daß eine
Änderung in mir vorging; ich hatte das Gefühl, als ob ich
von Müdigkeit, Schwäche und Schmerz befreit wäre. Ich
schwebte sozusagen in der Luft. Ich sah von oben herab
herunter auf die Möbel und wunderte mich dabei, daß ich
alles von einer ganz anderen Richtung ansehen konnte, als
wie ich im Bett lag; denn ich schwebte gleichsam darüber
hinweg. Ich sah die Schwester auf dem Sofa liegen. Sie
hatte ihre Augen auf mich (meinen Körper) gerichtet.
Auch sah ich das Nachtlicht genau an. Öfters hatte ich
nämlich ein Nachtlicht nötig gehabt, da ich wiederholt
krank gewesen war; doch war es das erste Mal, daß ich
ein Licht von dieser Art gesehen hatte, und ich wunderte
mich darüber. In der Nähe hatte ich es vorher nicht gesehen
, doch als ich am anderen Morgen die Schwester darüber
frug, stimmte alles genau mit meiner Beobachtung
überein.

Das Licht stand auf dem Fußboden am Fuße meines
Bettes, von wo aus ich es überhaupt nicht sehen konnte.
Jetzt wendete ich meine Augen zum Bette hin. Da lag
ich wie eine Leiche, die Hände auf der Brust gefaltet, das
Kinn gesenkt, so daß ich meine Zähne sehen konnte.
Diese beiden Gewohnheiten hatte ich NB. immer, wenn ich
äußerst krank war, und mein Mann sagte später, als ich
mit ihm darüber sprach, an dieser Haltung wisse er sofort,
ob ich schlimm krank sei. Da dachte ich: „Das ist doch
mein Körper, kann dieses der Tod sein? Das ist unmöglich
, denn es ist zu leicht gewesen. Jetzt werden sie mich
in den Sarg legen müssen und darin festbinden/ Ich war
drei Stunden von zu Hause entfernt in einer Klinik, und
ich wußte, daß man dort für lange Eeisen manchmal die


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