Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 253
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

253

Kurze Notizen.

a) Eine verhängnisvolle Christnacht. Uber
eine merkwürdige Begebenheit berichtet die Chronik der
Stadt Jena, aus der die „Jenaische Zeitung" Folgendes mitteilt
: Die Glocken der Stadt Jena läuteten den Heiligen
Abend des Jahres 1715 ein, als sich in einem dem
Schneidermeister Georg Heuchler gehörenden Weinberghäuschen
(Schrammt Gartenhäuschen) drei Männer zusammenfanden
, um eine der in dieser Zeit des Aberglaubens
sehr beliebten Geisterzitationen vorzunehmen, die aber einen
für die Teilnehmer sehr verhängnisvollen Ausgang nahm.
Der Chronist berichtet darüber wie folgt: Der Student der
Medizin Johann Gotthardt Weber aus Schweinsburgk bei
Zwickau, der Schäfer Hans Friedrich Geßner aus Döbritzschen
und der Bauer Hans Zenner aus Ammerbach
begaben sich den 24. Dezember abends von Ammerbach
nach genanntem Gartenhäuschen, fanden daselbst vom
Schneider Heuchler schon besorgte Kohlen zur Erwärmung
und ein licht vor und nahmen nach Anzündung beider die
Geisterzitation in folgender Form vor: Weber schrieb mit
Bleistift über die Tür das Wort „Tetragrauimaton", legte dann
zwei geschriebene Bücher, Charaktere und Siegel auf den
Tisch, nebst vier Beutelchen mit Pfennigen; keiner sprach
ein Wort, bis Geßner mit des Studenten Degen einen Kreis
an der Decke der Stube gezogen und Weber den Degen
an der Diele festgestochen hatte; hierauf sprach Weber
dreimal die Geisterzitation, dann las Geßner dieselbe aus
„Faustfs Höllenzwang", weiche daselbst Seite 57 aufgezeichnet
ist; aber schon vor Beendigung der zweiten Verlesung
wurde Weber unwohl und legte sich mit dem Kopf auf
den Tisch. Den ersten Feiertag wurde beim Nachmittagsgottesdienst
über das lange Ausbleiben der Geisterbeschwörer
der Schneider Heuchler ängstlich, ging zu dem
Stubenburschen Weber's, mit Namen Zeche, und begab sich
mit demselben nach dem Weinberghäuschen. Da fanden
sie Weber ohne Besinnung auf der Bank liegen; nach
mehrfacher Bemühung aber kam derselbe wieder zu sich,
die beiden Bauern aber waren tot. Weber wurde nun mit
zur Stadt nach dem „Engel'' gebracht, dem Gericht Anzeige
gemacht und von demselben drei Wächter, Christian
Krempe, Georg Beier und Nicol Schuhmann und später
noch der Nachtwächter Starke und der Gerichtsknechts-
beiläufer Strauß, um bis zur Untersuchung bei den beiden
toten Bauern zu wachen, bestellt. Hier trug sich in der
Nacht vom 25. bis 26. Dezember noch Folgendes zu:


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