Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 262
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0266
262 Psychische Studien. XXXIX. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1912)

Da besuchte Mlle. Tomczyk am 17. Oktober Dr.
Ochorowicz in Warschau. „Tch fand sie stärker," erzählt
letzterer; „sie war guter Stimmung und sagte mir, daß es
ihr gut gehe, aber daß ihr Mediumismus noch immer kein
Lebenszeichen gebe. Nach dem Magnetisieren blieb ihre
Muskelkraft dieselbe, während ihr Puls mehr als sonst beschleunigt
war. Ich saß in der Nähe meines Arbeitstisches
, sie vor mir und wir plauderten. Plötzlich erhob
sich meine junge Bernhardinerhündin, die zu meinen Füßen
unter dem Tisch lag und fing zu knurren an. Dabei
blickte sie in eine Ecke des Kanapees, das sich hinter mir
befand. Sie kam erschrocken langsam näher und bellte,
immer auf denselben Punkt hinstarrend, wo nichts war.
Mlle. Tomczyk fühlte in diesem Moment einen Schauder,
den sie dem unverständlichen Verhalten der Hündin zuschrieb
:

„Sieht sie vielleicht Etwas?" sagte das Medium.
„Ohne Zweifel besucht uns die „kleine Stasia" wieder"
antwortete ich scherzend. Ich prüfe mit dem Hypnoskop.
Es erzeugt Stechen, vermindert die Empfindlichkeit und
bewirkt ein wenig Kälte in den Fingern. Allein diese Erscheinungen
verschwinden leicht von selbst.fc

„Nehmen wir den kleinen Tisch !" Mlle. Tomczyk legt
ihre linke Hand darauf und wir warten. Nach zehn Minuten
noch keine Bewegung. Sie zieht daher die Hand
zurück. Trotzdem zeigt der Tisch, der nicht mehr berührt
wird, kurz darauf ein Rütteln. Ich lasse das Medium die
Hand wieder auf den Tisch legen, um die Bewegungen zu
erleichtern. Letztere beginnen, das Tischchen nähert sich
mir, wie um mich freudig zu begrüßen. „Du bist es doch,
„kleine Stasia"?" — »Ja," antwortete der Tisch. — „Gut,
wenn Du mit Schreiben antworten könntest, wäre das bequemer
!" Mlle. Tomczyk nimmt den Bleistift und schreibt
automatisch die Antworten. Da sie in wachem Zustande ist,
kann sie ihre „Führerin" weder sehen, noch hören. — „Warum
bist Du so lange nicht gekommen?" — „Ich konnte
nicht.« _ „Aus wellhem GrvfndeV« - „Wegen des Me-
diums, das erschöpft war/4 — „Aber es ist stärker, als jemals
." — „Ja, physisch, aber nicht medianim." — „Werden
nun die Phänomene wiederkommen?" — „Ich weiß es
nicht; und ich möchte Dir nicht eitle Versprechungen
inachen." — „Könnte ich das Medium einschläfern ?" —
„Nein!" — Erstaunt über diese Antwort, welche den Angaben
des Hypnoskops zu widersprechen schienen, versuchte
ich, Mlle. Tomczyk zu hypnotisieren, erzielte aber
trotz ihres guten Willens" keinen Erfolg. -


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0266