Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 273
(PDF, 204 MB)
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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesichts-Halinzination. 273

dem Sinne deutet, wie die Schotten den „taisch", so müßte
man dieses Phänomen mit dem erlittenen gewaltsamen
Tode des Projektors in Verbindung bringen.

Dieses Phänomen, wo gleichzeitig mit der Gesichtsvorstellung
auch eine Gehörsvorstellung objektiviert erscheint
, steht mit der Behauptung der Prevorster Seherin,
daß sich die Geister nicht zu gleicher Zeit sichtbar und
hörbar zu machen imstande seien, im Widerspruche, utod
erscheint es, wenn Daumer bei Erörterung der Upiander
Schlachten-Vision,*) wo nur das Feuer und der Dampf der
Geschütze und Gewehre, nicht aber auch ihr Gekrach und
Geknatter wahrnehmbar waren, hierauf verweist, nicht recht
begreiflich, da eine solche Behauptung sie unserem Verständnisse
keineswegs näher rückt.

Hingegen wird man Prof. Daumer beistimmen müssen,
wenn er die im Vordergrunde dieses Schlachtengesichtes
sich bemerkbar machende visionäre hohe Gestalt, von der
gesagt wird, daß sie zur Seite jener Vorgänge spazierte
und sich benahm, als wollte sie aen Verlauf der Schlacht
beobachten, und mit der, als sie sich dem nächsten Dorfe
zuwandte, die ganze 7ision verschwand, für das Eidolon
(recte: für die projizierte Vorstellung von dessen damaliger
Persönlichkeit) des Abgeschiedenen hält, der von Schlachten
träumte, wie er sie wohl ehemals geliefert hatte und der
diesen Träumen einen dermaßen objektiven Ausdruck verlieh
, daß sie von einer ganzen Versammlung von Menschen
gesehen und betrachtet werden konnten, weil dann auch
die große Deutlichkeit der Vision und der Hinwegfall der
Audition als vollkommen motiviert erscheint, indem von
einem solchen Projektor wohl vorausgesetzt werden darf,
daß, da einstmals als Schlachtenlenker seine ganze Aufmerksamkeit
auf die Gesichtswahrnehmung konzentriert gewesen
war, so daß ihm infolgedessen das Getöse der
Schlacht nicht zu Bewußtsein kam, er auch nur die Gesichtsvorstellung
als die in seinem Bewußtsein akzentuierte
zur objektiven Erscheinung brachte, und weil die Entfernung
der visionären Gestalt im Vordergrunde bei anderen
Projektoren nicht auch das Verschwinden der übrigen
Vision zur Folge gehabt hätte. —

Zum Schlüsse werde ich noch einen historischen Fall
von einer Audition anführen, um zu zeigen, daß hier der
Ausfall der Vision ebensowohl begründet ist, wie beim
vorigen das Fehlen der Audition.

*) 8, No^.-Heft der „Psych. Stud.", 1909, S. 636, 637.


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