Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 278
(PDF, 204 MB)
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278 Psychische Studien. XXXIX. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1912.)

weise Entbindung der Nervenkraft von ihren Organen, den
Nerven, erfolgt, an ein anderes denkend, jenes Dynamid
darauf hinlenkt, wobei nicht selten eine Übertragung der
Ekstase vom Agenten auf den Perzipienten stattfindet und
wodurch letzterer gleichfalls für unterschwellige Reize empfänglich
und zu exoneuralem Wirken befähigt wird.

Ein Beispiel, worin sich der träumende Ekstatiker
seines sich mehrmals wiederholenden prophetischen Traumes,
sowie dessen telepathischer Übertragung unbewußt ist, sich
aber des Trauminhaltes als an etwas schon Dagewesenes erinnert
, nachdem er Zeuge seiner Verwirklichung geworden
war, findet sich in Heinrich Zsehokke's bekannter Novelle
„Die Verklärungen" und verdient, selbst wenn dieser Erzählung
keine wirkliche Begebenheit zur Grundlage gedient
haben sollte, doch hier angeführt zu werden, weil es sich
dabei offenbar um Tatsächiichkeiten handelt, die der Verfasser
, ohne dabei seiner Phantasie die Zügel schießen zu
lassen, als tiefer Kenner des okkulten Erscheinungsgebietes
mit vielem Geschick novellistisch verwertete und weil die
darin geschilderten Phänomene in hohem Grade geeignet
sind, fns für die in der vorliegenden SpukgeschifhteV
richteten Erscheinungen ein Verständnis zu eröffnen :

„Was meinen Zustand verschlimmerte, war ein Traum,
den ich von Zeit zu Zeit von ihr (der Somnambulen)
träumte, und der mehrmals in derselben oder doch ähnlicher
Gestalt wiederkehrte. Bald saß ich in einem fremden
Zimmer, bald am Ufer des Meeres, bald unter dem her-
iberhängenden Felsgestein einer Höhle, bald auf einem bemoosten
Eichstamm in großer Einsamkeit mit tiefbewegter
Seele. Dann kam Hortensie, blickte voll gütigen Mitleids
auf mich, und sprach: ,Warum so traurig, lieber Faustino ?'
und damit war ich jedesmal wach, denn der Ton, mit dem
sie zu mir sprach, erschütterte mich durch und durch und
klang mir den ganzen Tag nach. Ich hörte ihn im Geräusch
der Stadt, im Gewühle der Gesellschaften, durch
die Gesänge der Gondelfahrer, in der Oper, kurz überall.
Einige Male wachte ich des Nachts, wenn ich diesen
Traum hatte, mit klarem Bewußtsein auf, sobald nur
Hortensien's Mund sich zu der gewohnten Frage öffnete;
und dann glaubte ich die Stimme wirklich zu hören.

Traum pflegt sonst in der Welt Traum zu sein; aber
in dem wunderbaren Kreise, in den ich durch mein Schicksal
gebannt war, hatte es auch mit dem Traum eine ungewöhnliche
Bewandtnis.

Als ich eines Tages im Zimmer des Grafen von Hormegg
Rechnungen geordnet und ihm einige Briefe zur


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