Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 294
(PDF, 204 MB)
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294 Psychische Studien. XXXIX Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1912.)

Wege und Ziele des Spiritismus.

Von cand. phil. Hans Hänig, Leipzig.
(Schluß von Seite 236.)

Es bliebe nur noch übrig, auf einen Punkt hinzuweisen,
der gewissermaßen den Endpunkt jener ev. Beweiskette
darstellen wrürde: die Frage nach dem Prozeß des Todes
selbst. Ich habe die Frage nach dem Phantom des Lebenden
schon kurz berührt; würden die betr. Untersuchungen es
wahrscheinlich machen, daß wir es hier mit einem selbständigen
Körper zu tun haben und würde sich auch die Frage nach
dessen Unzerstörbarkeit beim irdischen Tode mit Wahrscheinlichkeit
bejahen lassen, so sähen wir uns hier vor ein
wirklich „übersinnliches" Problem gestellt: was wir wahrnehmen
, ist lediglich der Zersetzungsprozeß am menschlichen
Körper, sobald das Leben in ihm aufgehört hat; wras wir
nicht wahrnehmen, ist eben jener ev. Prozeß, in dem sich
das überlebende Prinzip von dem uns sichtbaren Körper
trennt, um hinfort ein von ihm getrenntes Leben zu führen.
Wir haben in der Wissenschaft dazu Analogieen: ich erinnere
an die Röntgenstrahlen. Wenn ein Fremdkörper z. B.
eine Kugel in den menschlichen Körper eingedrungen und
daher für unsere Sinne nicht mehr zugänglich ist, so ist man
doch imstande, sie durch einen physikalischen Prozeß zu
ergänzen, eben durch die Röntgenstrahlen, die unserem
Auge den Fremdkörper sichtbar machen. Dieselbe Aufgabe
wäre auch in unserem Falle gegeben: wie wäre es
möglich, jenen ev. überlebenden Körper unseren Augen oder
wenigstens der photographischen Platte sichtbar zu machen ?
Es müßten also im letzteren Falle photographische Platten
so konstruiert werden, daß sie auf Strahlen reagierten, die
von jenem ev. „geistigen* Körper ausgingen; im letzeren
Falle gälte es jene ev. Strahlen durch chemische Reagen-
tien sichtbar zu machen*). Wir haben für diese Versuche
einen bis jetzt allerdings noch sehr fragwürdigen Hinweis:
die angeblichen Wahrnehmungen, welche sog. Hellseher, wie
Davis u. a., bei dem Tode von einer derartigen Trennung

*) Anm,: Auf das angebl. Experiment Baraduc's (mit präparierten
Schirmen) habe ich schon im Dezember v. J. hingewiesen; Blondlot
soll sich gelegentlich eines Versuches zur Feststellung von Strahiungs-
erscheinungen bei lebenden Mensehen einer mit Schwefelkalzium
präparierten Gesichtsmaske bedient haben; Näheres ist mir darüber
nicht bekannt. Die Versuche sind nichts weiter als problematisch
— ein Erfolg in dieser Hinsicht würde aber natürlich viel mehr
bedeuten als tausend mehr oder weniger geistreiche Hypothesen
über den menschlichen Geist, das Wo und Wie des Fortlebens etc.


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