Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 307
(PDF, 204 MB)
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Peliuan: Swedenborg — ein Verrückter? 307

Zeit der reinen Metaphysik stoßen wir bei ihm auf geradezu
bewundernswerte Ansichten, und er war seinen Zeitgenossen
in der Kenntnis mancher Wissenschaften, so unter
anderem in der Metallurgie, weit voraus; denn durch alle
Verkehrtheiten hindurch dringt immer wieder siegreich das
reine Licht seines großen und umfassenden Verstandes.
So war es ihm bereits klar, daß Wärme, Licht und Elektrizität
nur verschiedene Äußerungen ein und derselben
Kraft seien, welche die ganze Welt erfülle, und wenn er
sich in seinen Spekulationen von dem Boden der Tatsachen
auch schon in einer recht bedenklichen Weise entfernte, so
enthalten seine Werke doch eine Unsumme positiven
Wissens, so daß ihn Emerson mit Recht als eines der
Mastodons der Literatur bezeichnen konnte. — Nach dem
Tode seines Vaters, 1735, studierte er noch Anatomie und
Physiologie; er besuchte die Universitäten zu Brüssel,
Paris, Turin, Mailand und Venedig, und brachte sieben
Jahre auf ßeisen zu. Im Jahre 1741 erscheint seine
„Ökonomie des Tierreiches", der 1744 das „Tierreich"
folgt. Schon in dem ersi°n seiner Werke, den „Opera philos.
et niineralog.", die 1734 erschienen waren, tritt die Absicht
zutage, durch die Betrachtung der physischen Welt zu einer
Erklärung der Seele vorzuschreiten, und in der „Ökonomie
des Tierreichs" ergeht er. sich in tierisch-magnetischen
Studien, so daß man schon hier die Uranfänge seiner
späteren sonderbaren Ideen über die Welt der Geister erkennen
kann. Von da ab wandert er seine eigenen Wege
auf der Bahn der Theosophie, ohne jede Rücksicht auf die
Meinungen und Entdeckungen anderer. Daß er hierbei
auf Irrwege geraten mußte, ist ebenso erklärlich, wie die
Gleichgültigkeit und die geringe Anerkennung seiner Zeitgenossen
; und die tiefe Kränkung seines verletzten Selbstbewußtseins
spiegelt sich in seinen späteren Visionen
wieder. Bis dahin aber haben wir es noch mit der natürlichen
Entwickelung seines bisherigen Wesens zu tun, das
uns wohl genug des Absonderlichen und Abnormen, aber
doch nichts eigentlich Krankhaftes bietet.

Da wurde im Jahre 1858 in Stockholm ein Tagebuch
Swedenborg^ entdeckt, das er in den Jahren 1743/44 in
London geschrieben hatte, und das unter anderem eine
Reihe von Träumen und deren Auslegung enthält. Diese
Träume sind so lebhaft, daß sie schon die Grenze von
Traum und Wirklichkeit erreichen, und er selber weist darauf
hin, wie er weder wach, noch schlafend gewesen sei,
sondern sich in einem sonderbaren Zustande von Bewußtseinsstörung
befunden habe. Auch entspricht es nur seinem


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