Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 315
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

315

wurde, überfiel ihn eine furchtbare Angst, und er glaubte,
nur noch wenige Tage leben zu können, als er sieh seinem

26. Lebensjahre näherte. In dieser Verfassung kam er zu
Lidbault und fragte ihn, ob es nicht möglich wäre, das
Schicksal des frühen Todes von ihm abzuwenden. Der
Arzt versuchte, den Kranken in einen tiefen Schlaf zu versetzen
, um so die schwarzen Gedanken zu zerstreuen.
Aber der junge Mann war zu aufgeregt, so daß dieser
Versuch mißlang. Er war fest davon überzeugt, daß er
am 4. Februar, seinem 26. Geburtstage, sterben müsse, obwohl
die Prophetin ihm keinen bestimmten Tag vorherverkündigt
hatte. Da der «Arzt fürchtete, daß der Kranke
durch eine Art Autosuggestion vielleicht selbst seinen Tod
herbeiführen könne, überredete er ihn, einen anderen Propheten
, einen Somnambulen, zu befragen. Nachdem er mit
dem Somnambulen in Beziehung gesetzt war, waren seine
ersten Worte: „Wann werde ich sterben?" Der Schlafende
antwortete nach einigem Zögern: „Sie werden sterben . . .
Sie werden sterben ... in einundvierzig Jahren.'* Die
Wirkung dieser Worte war erstaunlich. Sogleich wurde
der Patient heiterer, schöpfte neue Hoffnung, und als der
4. Februar vorübergegangen war ohne seinen Tod, da
glaubte er sich gerettet und entschlug sich aller weiteren
Gedanken. „Ich hatte an die ganze Sache nicht mehr gedacht
,* sehreibt Lidbaulf, „als ich Anfang Oktober einen
Brief erhielt, der mir mitteilte, daß mein unglücklicher Patient
am 30. September 1886 gestorben war, in seineoi

27. Jahre, wie es Frau Lenormand vorausgesagt hatte.
Und um jeden Zweifel an dieser Geschichte auszuschließen,
bewahre ich diesen Brief auf, in dem der Tod von zwei
einwandfreien Zeugen bescheinigt ist.*

g) PiusX. als Wundertäter. Von einem Wunder,
das vor kurzem durch Pius X. bewirkt worden sein soll,
erzählt (laut „ N. Wiener Journal" vom 2. IV. 12) der
„Matin*. Eine junge Deutsche, die sich seit einem Jahre
als Novize in einem Kloster der Karmeliterinnen zu San
Hemo befand, wurde plötzlich taub, und man machte ihr
begreiflich, daß dieses Gebrechen sie für das Klosterleben
ungeeignet erscheinen lasse. Eines Tages aber hörte das
junge Mädchen, während es zum Abendmahl ging, trotz
seiner Taubheit eine Stimme, die zu ihm sagte: „Geh* na«-h
Rom, stelle Dich dem Papst vor, er wird Dich sicher
heilen/ Die Novize ging sofort zur Oberin, die zuerst ungläubig
den Kopf schüttelte, dann jedoch der Tauben die
Reise nach Rom gestattete. Die Unglückliche küßte, nachdem
sie eine Audienz erlangt hatte, dem Papst den Fuß


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