Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 334
(PDF, 204 MB)
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334 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1912.)

Um endlich auf den Fall zu kommen, welcher den
Gegenstand dieses Aufsatzes bildet, so würde ich ihn
folgendermaßen zu erklären versuchen:

Die posthume Autosuggestion des Bäckers, welche die
in dieser Geschichte berichteten teleplastisehen, telekineti-
schen und telepathischen Phänomene veranlaßte, mag dadurch
zustande gekommen sein, daß er im Sterben das
lebhafte Verlangen hatte, seinen Angehörigen noch die
später vom Phantom geäußerten Mitteilungen zu machen,
welche ihnen den Besitz der Mühle sichern sollten, wobei
der Akzent, als auf das von Verlust bedrohte Objekt (der
Dichter Grillparzer vergleicht bekanntlich den Verlust mit
einem Blitzstrahl, der verklärt, was er entzieht) auf die
Mühle fiel. Dieser letztere Umstand mag ausschlaggebend
gewesen sein, daß eine psychophysische Verbindung, anstatt
mit seinen Verw andten, mit der Mühle zustande kam,
während man dem Gefühl der Sorge um seine Angehörigen,
welches ebenfalls einen Bestandteil seiner Autosuggestion
bildete, offenbar den an die Schwester gerichteten, ihre
Kinder betreffenden Ratschlag zu verdanken hat.*)

Indem die beiden Offiziere durch das Nächtigen in der
Mühle (das vom Verstorbenen telepathisch veranlaßt sein
konnte) in die Wirkungssphäre des Agenten kamen, wurde
es ihm mit Hilfe des sensitiveren von beiden möglich, seine
Schwester, mit der ihn kein Bapport verband, indirekt
telepathisch zu beeinflussen und so die Realisierung seiner
posthumen Autosuggestion durchzuführen. —

Zum Schlüsse will ich noch aus dem bekannten „ Lte-
cord of a Haunted House* by Miß R. C. Morton**) die
darin enthaltene Schilderung eines Phänomens hier anführen
, weiches geeignet ist, uns erkennen zu lassen, daß
es nicht angeht, alle derartigen Berichte von Erscheinungen
, die durch ihre übereinstimmenden Züge eine gewisse
Gesetzmäßigkeit verraten , einfach in das Reich der Phantasie
zu verweisen.

Der diese Schilderung enthaltende Teil des Berichts,
eine auf Verlangen der Miß R. C. Morton von ihrer

*) Ich möchte hier bemerken, daß ich es für einen Trugschluß
halte, au^ >olchen und ähnlichen Tatsachen zu folgern, daß Verstorbene
um unsere irdischen Angelegenheiten wissen und stets um
uns besorgt sind; ich halte vielmehr dafür, daß ein solche* Wissen
nur a1« Folge einer mit ihnen eingegangenen psychophysischen Verbindung
vorkommt und vermutlich'mit Aufhören derselben wieder
verschwindet K.

**) Siehe ,,Proceeding< of The Society for Psychical Besenreh,"
Part XXII, Vol. VIII, July 1892, p. 323, 324.


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