Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 341
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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E. Tb.: Was sind Gedanken?

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suchen kann, wie zum Beispiel wirklich = wirkend, Gespenst
== Gespinst usw. Dabei findet man zuweilen
wunderbare Tiefen, die ganz überraschend sind; auch viel
verborgener Okkultismus steckt darin. Unbewußt sagen
wir täglich viel mehr Wahrheiten, nach denen man sucht,
als wir ahnen. Wenn ich zum Beispiel sage: „Mir kam
dieser Gedanke," so liegt darin eine tiefe Wahrheit. „Es
denkt" in mir mehr, als daß „ich denke". Gedanken
kommen wirklich. Sie kommen zu mir als
wirkende Dinge. Neuerdings schärft sich mein Auge
für solche Verborgenheiten in der Sprache. Auch hier
kann man sagen: „Geheimnisvoll am lichten Tag." Die
Philologen sehen aber meist nicht den Kern, sondern haben
auch das Leben nur am farbigen Abglanz. Recht viel
Grammatik und Vokabeln, das übrige erkennen diese
Herren nicht. Da wir uns vom Kommen der Dinge
wirkenden Gedanken unterhalten, so nehmen Sie an, daß
der Gedanke, welcher zu mir kam, aus egoistischem Interesse
gekommen ist, weil er es in seinem Interesse findet,
mich zu veranlassen, auch Sie zu beeinflussen, damit er
fortan Halt an mehieren Personen finden möge, die ihm
dienen sollen. Daß ich im Ernste rede, will ich nun zu erklären
versuchen.

Vor einigen Tagen ging ich über den Platz vor dem
Bahnhofe (in Brüssel). Plötzlich kam mir folgende Vorstellung
: Eine Gesellschaft von Engländern, Männer,
Frauen und Kinder, begegnet mir. Einer derselben (ein
Mann) tritt an mich heran, um in unverständlichem Französisch
Auskünfte zu verlangen. Ich antworte in Englisch,
worüber er sich sehr erfreut zeigt. Da zu diesem Vorstellungsbilde
gar keine Veranlassung vorzuliegen schien,
pah ich mich nach allen Seiten nach Engländern um,
konnte aber keine entdecken. Als ich den Platz verlassen
hatte, wunderte ich mich, daß das Erwartete nicht eingetreten
war, und dachte darüber nach, was wohl die Ursache
sein könne, daß völlig ohne scheinbaren Grund

möglich hält und durch Energieentfaltong der Lebenspersönlichkeit
de.s Ich als Knotenpunkt der Aetherentwiekelung der Weltsubstanz
«rklärt) auf H. 182: „Wenn darum neuerdings die Behauptung aufgerollt
wird, Gedanken sind Dinge, die sogar photographiert
werden können, so liegt dem die Tatsache zugrunde, daß das
Denken zu einer Energieausstrahlung werden kann, die andere
beeinflußt, in ihnen Bewußtseinserlebnisse hervorruft, ganz der sag-
<*e^tiven Fernwirkung entsprechend/' Demnach dürfte die oben
ausgesprochene Anschauungsweise, die der materialistisch geschulte
Denker höchst sonderbar, bezw. phantastisch finden muß, doch
weniger befremdlich erscheinen. — Bed.

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