Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 370
(PDF, 204 MB)
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S70 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1912.)

über den Leumund einer Person wird durch die Verleugnung
der wirkenden Geistes- oder Gedankenkraft als Verleumdung
gekennzeichnet. Wer einen der Wahrheit und
dem Recht entsprechenden Leumund über seinen Nächsten
verbreitet, hat doch nicht die geringste Ursache, die wirkende
Geistes- oder Gedankenkraft zu leugnen, da es doch
eines jeden Menschen Pflicht ist, der Wahrheit und dem
Recht die Ehre zu geben, um jeder unrechtmäßigen Gewalt-
ausübung den verdienten Lohn zukommen zu lassen.

Jede Irreführung über die im Denkprozeß des Menschen
sich entäußernden Kräfte gehört zu den größten unrechtmäßigen
Gewaltausübungen; durch sie wird die Menschheit
unerkannt in Sklavenfesseln gehalten. In demselben Maße
als in der Religions- und Rechtswissenschaft die materialistische
Tatsachenphilosophie aus Mangel an höherer Intelligenz
bei den Volksmassen als zu Recht und Wahrheit
bestehend anerkannt wird, herrscht auch die rohe Gewalt
des wirtschaftlich Mächtigen über den Schwachen. Die
materialistische Rechtspflege läßt die schwersten Verbrechen
dieser Art unberücksichtigt.

Jede negative persönliche Gedanken- oder Glaabenskraft-
äußerung kontrolliert sich einmal durch die Veränderung der
Blutzirkulation. Je verächtlicher ein Mensel1 seinen Mitmenschen
infolge seiner Handlungsweise oder durch Verleumdung
im Glauben an seinen wahren Charakter gemacht
wird, desto tiefer sinkt seine Herztätigkeit, und seine Körperkraft
wird für Arbeitsleistungen unfähig. Aus diesem
Grunde sinken die meisten bestraften Menschen von Stufe
zu Stufe und verbinden sich mit gleichen Charakteren,
unter welchen sie für ihre Existenzmöglichkeit besseren
Gedankeneinfluß zu erhalten glauben.

Jeder menschliche Schwächezustand hat seine Ursache
im Glauben an materielle Tatsachen. Dieser Glauben verleitet
den Menschen zu falschen Handlungen und falscher
Beurteilung im Denkprozeß gegenüber seinem Nächsten.
Liebe und Haß werden immer bestehen, solange es etwas
Hebens- und hassenswertes geben wird. Die Wahrheit bürgt
aber nur allein für den rechtmäßigen Tribut an Gedankenkräften
. Im eigenen, sowie im Interesse des Gesamtwohls
ist es geboten, jede in Umlauf gesetzte Ehrverletzung dem
Betroffenen zur Kenntnis zu bringen; gerade die schwersten
gehen oft jahrelang von Mund zu Mund, ohne daß der
Verletzte etwas davon erfährt. Der Schutz für Mitmenschen
wird auf diese Weise der beste Selbstschutz.

Der Vereinigung im Glauben zwischen Wissenschaft
und Religion steht der Egoismus im Wege, welcher zur


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