Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 373
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0377
f William T. Stead

373

sich zwischen dem 25. und 30. Jahre verheiraten. Venus,
die im Horoskop sehr gut plaziert ist, wird auf sein Leben
einen sehr guten Einfluß ausüben." („Neues Wiener Journal
" vom 21. XII. 1911.)

t William T. Stead.*)

Mit den vielen Opfern der „Titanic* ist auch ein
Mann dahingegangen, der in England eine weithin glänzende
Stellung nicht nur unter seinen Berufsgenossen, sondern
unter seinen Landsleuten überhaupt einnahm: William T.
Stead. Noch ehe man eine Ahnung von der Größe der
„Titanic"-Katastrophe hatte, hieß es in englischen Zeitungen
: „Wenn einer bei diesem Schiffsunglück ums Leben
gekommen ist, so ist es Stead. Sein CromwelFscher Mut
und seine Selbstaufopferungsfähigkeit werden es nie zugeben
, daß er ein sinkendes Schiff verläßt, so lange noch
für ihn die Möglichkeit vorhanden ist, einen anderen zu
retten." Ein ehrenvollerer Nachruf, ein schöneres Wort
kann niemandem übers Grab hinaus geweiht werden. Er
war der Tapfersten einer, aber seine Waffe war das Wort
und sein Ziel war der Friede. Durch und durch von den
Heilswerten der christlichen Religion und der anglikanischen
Kirche überzeugt*/ hat er sein Leben lang für diese
in Versammlungen und in Zeitungen wie ein Missionar gewirkt
, und aus seiner religiösen Uberzeugung erwuchs ihm
seine Friedensliebe, mit ihr führte er seinen Kampf für
den Frieden. Diesem Ziel ist er auch jetzt zum Opfer gefallen
; denn als er die Redaktionsräume der „Review of
Reviews" verließ, um das Unglücksschiff zu besteigen, war
es mit den Worten, die er seinen Freunden zum Abschied
zurief: „Ich gehe, um für den Frieden zu sprechen, auf
demselben Forum, auf dem Mr. Taft spricht."

Bei der Stärke seiner Persönlichkeit und der Unerschütterlichkeit
seiner Uberzeugungen ist es kein Wunder,
daß Stead einen ungeheuren Einfluß auf alle, die mit ihm
in Berührung kamen, ausgeübt hat. Bekannt ist sein erfolgreicher
Besuch in Rußland, wo er sowohl das Ohr des
jetzigen, wie des früheren Zaren für sich hatte. Auch für
die anglo - deutsche Freundschaft trat er (freilich auf der
Basis von zwei zu ein Schlachtschiffen!) ein. Zweimal war er
in Konstantinopel, um von dort aus für die Beilegung des

*) Vgl. Maiheft, K. Not. h) 9 S. 316, Fußnote. Wir entlehnen
obigen Nachruf von durchaus unbefangener Seite der „Tübinger
Chronik" vom 1. Mai er. — Red.

25


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0377