Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 374
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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374 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1912.)

Krieges zwischen Italien und der Türkei zu wirken. Er
unterbreitete dem türkischen Ministerium Vorschläge, auf
Grund deren sie die europäischen Mächte zu einer Friedensmission
bewegen sollten. Sein Mißerfolg entmutigte ihn
nicht. —

Der schönste Beweis seines Mutes war seine Buren-
freundschaft während des englischen Krieges in Südafrika.
Er machte aus seiner Gesinnung kein Hehl, wie er überhaupt
von einem Mute war, der in jeder Beziehung für
den Journalisten als vorbildlich bezeicliLet werden muß.
Viele Jahre zurück liegt seine philanthropische Tat, die er
als damaliger Redakteur der „Pall Mall Gazette" zum
Schutze der von reichen Wüstlingen mißbrauchten englischen
Jugend einleitete und die in ganz Europa einen
Widerhall fand. Sein Verleger sagte ihm damals: „über
Ihren gestrigen Artikel habe ich graue Haare bekommen."
Nichtsdestoweniger oder vielleicht gerade deshalb war die
Zeit seiner Chefredaktion bei der „Fall Mail Gazette" die
glänzendste Episode in der Geschichte des englischen
Journalismus. Er flößte dem Blatt eine Kraft, Originalität
und Ideenfülle ein, die seinen Charakter völlig veränderten.
Insbesondere gilt er seit dieser Zeit als „Vater der Interviews
" in England. Bemerkenswert bei diesen Interviews
des Mr. Stead war, daß er sich niemals Notizen machte
und die Ideen der von ihm interviewten Persönlichkeiten
viel besser und klarer zum Ausdruck brachte, als diese
selbst.

Er ist bis zu seinem Tode der anerkannte Meister des
Interviews geblieben und der glänzendste Journalist Englands
. Allordings, den Artikel über die erste Reise des
„gewaltigsten und elegantesten Passagierdampfers der
Welt", den er englischen Blättern zu senden versprochen
hatte, wird er nicht mehr schreiben. Aber vielleicht ist es
ihm zu verdanken, daß soviele Frauen gerettet sind, denn
er war auch einer der eifrigen Kämpfer für die Sache der
Frauen, und er hat einmal gesagt: „Es ist immer mein Ziel
gewesen, die Sache der Frauen zu fördern, damit einst
meine Töchter und Enkelinnen mir nicht mehr grollen, daß
sie als Mädchen zur Welt kamen." So hat er vielleicht im
letzten Augenblick seines Lebens seine Theorien in die
Praxis umzusetzen vermocht.

Nachschrift der Red. Die intimste Überzeugung
des zu früh verstorbenen edlen Vorkämpfers echter
Humanität, sein Glaube an das Hereinragen einer höheren
Geisterwelt in unsere irdische Sphäre, sowie seine schriftstellerische
Tätigkeit in dieser Richtung — wir erinnern


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