Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 375
(PDF, 204 MB)
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Ohlsen: Eine seltsame Vision

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nochmals an seine (bei Carl Rohm in Lorch in deutscher
Übersetzung erschienenen) „Briefe von Julia" — scheint dem
Berichterstatter so wenig zur Kenntnis gekommen zu sein,
wie sein — vom streng wissenschaftlichen Standpunkt aus
freilich keineswegs einwandfreies — „Geister-Büro" in London
. Unseren Lesern ist ja beides zur Genüge bekannt.

Eine seltsame Vision,

Mitgeteilt von O. Ohlsen (Genua).

Der Hauptmann F. Battista erzählt in der Dezembernummer
v. J. der Zeitschrift „Ultra" ein Familien er eignis,
welches ihn, den vorher Ungläubigen, von der Reinkarna-
tion überzeugt habe. „Im August 1905 hatte meine Frau,
im vierten Monat schwanger, wach im Bette liegend eine
sie tief beeindruckende Vision. Ein uns drei Jahre vorher
gestorbenes kleines Mädchen stand plötzlich vor ihr und
sagte mit lieblicher Stimme und freudigem Ausdruck im
kindlichen Gesicht: „Mama, ich komme wieder!" Ehe
meine Frau sich von ihrem Erstaunen erholt hatte, war die
Erscheinung verschwunden. Ich erfuhr bei meinem Nach-
hausekomnien sogleich die seltsame Begebenheit. Ich
dachte, es handele sich um eine Halluzination, wollte aber
der noch ganz ergriffenen Mutter den sie beglückenden
Glauben an eine Ankündigung von Seiten des Schicksals
nicht rauben und erklärte mich sofort damit einverstanden,
daß unsere künftige Tochter den Namen der Verstorbenen
erhalten solle: Bianca. Zu jener Zeit hatte ich von der
Theosophie und ihren Lehren noch nichts erfahren; ja ich
hätte jeden, der mir von Wiederverkörperung gesprochen
hätte, für hirnverbrannt gehalten, so fest war ich überzeugt
, daß, wer einmal tot sei, nicht wieder ins Leben
zurückkehre.

Sechs Monate später, im Februar 1906, wurde uns ein
Mädchen geboren, das in allem aufs Haar ihrer verstorbenen
Schwester glich; es hatte dieselben sehr schwarzen
großen Augen, dasselbe reiche lockige Kopfhaar. Meiner
materialistischen Uberzeugung tat dies jedoch keinen Abbruch
, während meine Frau darin die volle Bestätigung
des von ihr erwarteten Wunders sah, fest glaubend, sie
habe dasselbe Wesen zweimal zur Welt gebracht.

Eine große Ähnlichkeit mit der ersten Bianca bekundete
sich allerdings auch im Gang der Entwickelung,
die bei beiden nach Geist und Charakter der Persönlichkeit
äußerst rasch vorwärtsging. So sprachen beide

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