Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 386
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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386 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1912.)

sehen; alle „Naturgesetze" haben daher nur psychologischen Wert'
„In der Natur ist alles nur einmal da." Was wir von ihr wahrnehmen
, ist nur ein Abbild in unserer Vorstellung. Aber sie ist
berechtigt, denn die Erfahrung zeigt, daß unsere Denkgesetze mit
dem gesetzmäßigen Gesehehen in der Natur übereinstimmen. Aus
der Abhängigkeit der Erscheinungen von (inander folgern wir
ihren ursächlichen Zusammenhang. „Wo wir von Ursachen
sprechen, drücken wir nur ein Verknüpf ungsverhältnis aus, einen
Tatbestand, d. h. wir besehreibe n." Wir ersetzen die Vielheit
in der Natur durch die ursächliche Einheit in unserer Vorstellung
und glauben dann die Natur „erklärt" zu haben. Mit dieser Betrachtungsweise
will man auch das Leben ei klären. Aber „ein
Organismus ist kein starres, körperliches System, sondern ist ein
Gleichgewichtszustand von inuerer lebendiger Kraft von beträchtlicher
TJnveränderiichkeit". „Jeder Augenblick des *Lebens läßt
seine unverwischbaren Spuren im Wesen zurück" und dies veranlaßt
die Wesen, sich ständig umzuformen, um sich allen Verhältnissen
anzupassen, um sich so ihr Dasein zu sichern. „Einzig, daß wir den
Erfolg kennen, das Ziel voraussehen, unterscheidet die
gewollte von der ungewollten mechanischen Bewegung/*
Aber gerade darin liegt der große Unterschied zwischen dem Belebten
und Unbelebten und zugleich der Ursprung a 11 e r organischen
Ertwickeiung, daß sie zielstrebig ist und aus eigener
Kraft sich emporringen konnte zu dem (reistesleben der
Menschheit. E. W. I) o b b e r k a u.

Die Grenzen der Wissenschaft. Von Albert de Rochas. Autorisierte
Uebersetzung von Helene Kordon. Leipzig, Max
Altmann.

Alle Freunde der Rochas'sehen Forschungen werden *chon
lange nach einer weiteren Uebersetzung verlangt haben ; bis jetzt
haben wir im Deutschen nur die „Ausscheidung des Empfindungsvermögens
", und doch ist Rochas einer der hervorragendsten, weil
eifrigsten und befähigsten franzosischen Forscher. Nun beschert
urs der rührige Verlag M. Aitmann einen neuen Band, der zwei
kleinere Sammelarbeiten von Rochas vereinigt unter dem Gesamt-
titel: „Die Grenzen der Wissenschaft." Dieser Titel ist nicht nur
berechtigt, sondern sogar glücklich gewählt. Denn zunächst gilt
R. einen kurzen Ueberblick über den gegenwartigen Stand der
psychischen Wissenschaft, und dann verbreitet er sich in sehr
lesenswerten, instruktiven Auseinandersetzungen über die physischen
Eigenschaften der psychischen Kraft, wobei er auszugsweise, abei
unter markanter Hervorhebung de* Wesentlichen die Arbeiten des
Freiherrn von Reichenbaeh in ihrer Vorgeschiehte, wie auch in ihrei
Nacbgeschichte darstellt. Noch mehr wie die bisher erwähnten Gebiete
liegen die Gegenstände des folgenden Abschnittes an der
Grenze der Wissenschaft; es ist ein Vortrag über „Die Physik der
Magie", der, bis ins Altertum zurückreichend, auf das Studium dei
Gesetze hinweist, die zur natürlichen Erklärung der Wundei
dienen. Das nächste Kapitel ^st ein offener Brief an Jules Bois,
der um eine übersichtliche Darstellung der psychi&ehen Wissenschaft
in Europa gebeten hatte. R. referiert darauf über Suggestion, Ausscheidung
des Empfindungsvermögens und des Bewegungsvermö^ens,
über Telepathie und Behexung, über das Schauen der inneren
Organe. den Instinkt der Heilmittel und das Schauen auf Entfernung
, über die Levitation, über Materialisation und Phantome
und schließlich über die Geister. — Ganz besonders möchte ich die
Aufmerksamkeit der Leser auf das Problem der Gehirnlokalisierun-


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