Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 394
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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394 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1912.)

länger in meinen Bedienstiingen hätte dulden mögen". Da»
Datum ist vom 12. Februar 1749. Die Urkunde trägt die
eigenhändige Unterschrift und Siegel des Freiherrn.
Außerdem lag noch bei ein Empfehlungsbrief (litterae
commendatitiae) des Freiherrn von Zobel, Generalvicars
des Bischofs von Würzburg, ausgestellt für den Rompilger
Kaspar Hösel vom 1. Mai 1752. Endlich auch noch das
Anstellungsdekret der Würzburger Geistlichen Regierung
für den Sohn des Kaspar Rößlein, den Pater Meinrad
Rößlein vom Benediktinerkloster Neustadt am Main als
Kurat der Pfarrei Pflochsbach vom 24. August 1798. —

Von Interesse ist es, zu beobachten, wie die Erzählung
von dem Vorkommnis im wesentlichen richtig, aber doch
schon mit einigen Abänderungen im Volksnmnd sich verbreitete
und in dieser Gestalt Aufnahme fand in den vom
badischen Archivrat Bernhard Bader verfaßten „Volkssagen
aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden *
(Karlsruhe, Herder'sche Buchhandlung 1851). Hier heißt
es S. 374 ff.: „Versprochene Wallfahrt. Auf dem Schlosse
zu Rothenfels am Main war ein Gärtner, den, wenn er im
Garten arbeitete oder auf den Schloßturm zum Läuten
ging , stets eine blaue Wolke umschwebte. Auf den Rat
seines Beichtvaters fragte er endlich im Namen Jesu die
Wolke um ihr Begehren, worauf sie erwiderte: „Ich bin
Dein verstorbener Bruder; in meinem Leben habe ich versprochen
, in Pilgertracht und bettelnd nach Rom zu gehen
und bin diese Wallfahrt noch schuldig. Verrichte Du sie
für mich, dann bin ich erlöst." Der Gärtner trat nun barfuß
im Pilgerrock und Muschelhut die Reise an und kam,
sein Brot bettelnd, bis Maria Einsiedeln. Dort wurde er
krank, so daß er den Weg nicht mehr fortzusetzen vermochte
. Er offenbarte die Sache einem Geistlichen des
Klosters, der ihm riet, daselbst zu beichten und zu kommunizieren
. In der Beichte sprach er ihn dann von der
Weiterreise frei und gab ihm dafür auf, die versprochene
Andacht in Einsiedeln zu verrichten. Der Gärtner tat
dies, in der Messe erschien ihm unter der Wandlung sein
Bruder in schneeweißer Gestalt, dankte für seine Erlösung
und verschwand, indem er dessen Hand berührte. Diese
hatte der Gärtner mit einem vierfach zusammengelegten
Tüchlein bedeckt, in dessen Lagen alle [sie!] des Geistes Hand
mit dem krummen kleinen Finger, den er bei seinen Lebzeiten
hatte, sich sengte, jedoch ohne eine Stelle durchzubrennen
. Das Tüchlein schenkte der Gärtner nachmals
seinem Sohn, der Pfarrer in Pflochsbach war, und dort
wird es noch heute in der Sakristei aufbewahrt." — Man


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