Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 400
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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400 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1912)

damit zu tun hat. Nach zweiunddreiviertel Minuten — ich
zählte die Sekunden — wurde ihre Stimme schwach und
sie fühlt sich schlecht: sie empfindet Schmerz in den
Schläfen, zittert etc. Allein es geht schnell vorüber und
da die „Kleine" das Ende des Versuches ankündigt, erhebe
ich mich und lege die Platte (noch im Dunkeln) in das
Entwicklerbad. Die Somnambule geht, die rote Lampe
anzuzünden, und als sie kommt, stelle ich die Erscheinung
von drei schwarzen Strahlen (wahrscheinlich drei Finger)
fest; ohne sie näher zu prüfen, lege ich das Bild in das
Fixierbad und befrage die „Kleine"

Sie erzählt, daß sie zuerst versuchte, ihre zwei Hände
zugleich abzubilden, aber fühlend, daß dies nicht ging, hatte
sie nur eine Hand aufgelegt, die linke, und ein Licht erzeugt
, indem sie diese Hand mit der anderen frottierte.

„Gut," sagte ich, „aber warum erscheinen Deine Finger
so lang auf dem Negativ?"— „Ich weiß nichts davon." —
Wir gehen in mein hell erleuchtetes Zimmer. Kaum sitze
ich dem Mediuni gegenüber, so sehe und höre ich, daß
mein Schreibtisch (er ist sehr schwer, denn er enthält
sieben mit Papieren gefüllte Schubladen) sich seitlich hebt
und mit Gepolter niederfällt. „Ist die Kleine hier?" —
„Freilich," sagte die Somnambule, sie macht diesen Lärm.
(Obwohl die Somnambule direkt nichts fühlte, empfand sie
doch am folgenden Morgen eine starke Ermüdung in den
"Waden.) Einen Moment später höre ich in meinem
Schlafzimmer, das nebem meinem Kabinett liegt, ein sonderbares
Geräusch. „Bist Du es immer noch, kleine „Stasia"?"
— Das Geräusch wiederholt sich, um zu sprechen: „Ja." —
„Wiederhole diesen Ton viermal! ... und jetzt dreimal!" ...
etc. Obschon ich die Absicht hatte, die „Kleine" zu
zanken für diese nutzlosen Taten, war ich durch letzteres
Phänomen befriedigt, weil es in meinem Plan, Details bestätigt
zu erhalten, ein weiterer Beweis war, daß sie fähig
wrar, eine mechanische Bewegung (nämlich Schwingungen
des Schirmes einer an der Decke angebrachten Acetvlen-
Lampe) in einem benachbarten Zimmer auszuführen, wie
, dies gelegentlich ihres Porträtes der Fall war.

Tags darauf prüfe ich das erhaltene Bild näher und
sehe, daß es eine Hand ist, welche absolut zur vermutlichen
Größe der „Kleinen" nicht paßt und auch merklich größer
ist, als jene des Mediums. Und dann, es ist nicht eine
linke Hand, sondern eine rechte. In der folgenden Sitzung
befrage ich die „Kleine" über dieses Quiproquo.

Wie verlegen antwortet sie: „Es ist die Hand „Woy-
tek's" und nicht meine, denn als ich im letzten Moment


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