Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 416
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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416 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1912.)

Wunder Jesu, das massenhafte Auftreten von Dämonen
und dämonisch Besessenen nur in Galiläa, nicht in Judäa,
das Fehlen jedes offenen Hinweises der Evangelisten auf
die heidnische Vielgötterei und Bilderverehrung, — alle diese
und viele andere sonst schwer oder garnicht zu erklärenden
Tatsachen werden mit einem Schlage verständlich, wenn
wir uns die symbolische Auffassung der evangelischen
Geschichte aneignen. Und jedenfalls wird diese Auffassung
von Smith mit solch staunenswerter Gelehrsamkeit bis ins
Einzelne hinein begründet, sie ergibt sich ihm so ungezwungen
aus zahlreichen, von einander ganz unabhängigen
Gedankenreihen, und die üblichen Hinweise auf die Zeugnisse
des Paulus und des Tacitus werden von ihm
(S. 118—165 u. 225—261) so schlagend wideilegt, die
gehässigen Kritteleien WeinePs gegen sein früheres Werk
„Der vorchristliche Jesus* mit so überlegener Sicherheit
abgewehrt und Schmie d ePs berühmte „Grundsäulen eines
wissenschaftlichen Lebens Jesu" durch einen vernichtenden
Angriff (S. 164—201) so vollständig zertrümmert, daß es
der historischen Theologie schon heute schwer fallen dürfte,
diesem stark gerüsteten Feinde gegenüber ihre bisherige
Stellung noch zu wahren. Und dabei ist das vorliegende
Weik nur der Vorläufer von vier weiteren, die der Vej fasser
zur Hälfte schon vollendet hat. Es enthält aho nur einen
kleinen Teil des von ihm gesammelten umfangreichen
Ma1eiials. Und wenn die noch zurückgehaltenen Beweise
ebenso stark sind wie die bisher vorgebrachten, dann dürfte
mit ihrer hoffentlich bald bevorstehenden Veröffentlichung
die liberale These von dem Ursprung des Christentums
aus der Wirksamkeit eines Menschen Jesus von Xazareth
für die unbefangene Wissenschaft wohl erledigt sein, wenn
sie auch auf der Kanzel und auf theologischen Kathedern
noch einige Zeit ein Scheindasein weiterführen mag. Die
Religion aber erleidet dabei jedenfalls keinen Schaden.
Und auch das Christentum kann als solches nur gewinnen,
wenn sein wahres, ursprüngliches Wesen nicht mehr, wie
bisher, in der angeblich „unerfindbaren" Predigt oder „einzigartigen
" Persönlichkeit eines bloßen Menschen gesucht wird,
sondern in dem Glauben an den einen Gott, dessen Erscheinen
auf Erden und in menschlicher Gestalt anfangs
nur bildlich gemeint war und in Wahrheit auch nur bildlich
zu verstehen ist.


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