Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 419
(PDF, 204 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0423
Freudenberg: Notizen zum Studium der „Psychometrie". 419

Bei Frau V. erfolgten die Mitteilungen erst, nachdem
sie eine Zeitlang nach der betreffenden Person gesucht
hatte. Alsdann sagte sie: „So, jetzt bin ich bei ihr."

Ferner berichtet Duchätel, daß der Psychometer bei
einer Sitzung auf die Frage nach der Haarfarbe zweier
Personen, welche er beschrieb, zur Antwort gab: „Diese
beiden Damen treten ins Licht, und das Licht stört mich,
so daß ich die Farbe nicht gut unterscheiden kann."

Dies alles würde gleichfalls dafür sprechen, daß die
Wahrnehmung vermittels einer Exteriorisation bewirkt
wird, die sich an den fraglichen Ort begibt. Und mit
Recht bemerkt Duchätel, daß der Umstand, daß das Licht
hier, wie bei den Materialisationen von schädigendem Einfluß
zu sein scheint, auf eine gewisse Ähnlichkeit zwischen
beiden Erscheinungen schließen läßt —

Zweite Hypothese.

Der Gegenstand enthielte tatsächlich Eindrücke derart,
daß sie den Psychometer befähigten, aus ihnen Aufklärungen
zu gewinnen.

Für diese Auffassung dürfte das Folgende sprechen.
Zunächst die Ubereinstimmung in den Enthüllungen verschiedener
Psychometer unter Benutzung desselben Gegenstandes
, wovon Duchätel Beispiele anführt. Es hat in der
Tat den Anschein, als ob bei bloßem Insspieltreten von
Gedankenlesen oder telästhetischer Vision eine größere
Verschiedenheit in den Antworten eintreten müßte. Es
müßte doch als ein merkwürdiger Zufall gelten, wenn bei
der Fülle der Details, welche doch von einem jeden d$r
Psychometer wahrgenommen werden, alle gerade dieselben
herausfischen sollten. Umgekehrt dagegen begreift sich
dies leicht, wenn man das Objekt selbst als die Quelle der
Auskünfte anspricht. Denn bei dieser Voraussetzung ist
erstlich die Zahl der in ihm einregistrierten Fakta mutmaßlich
eine beschränkte und zweitens die Intensität der bewirkten
Eindrücke eine verschiedene. Somit erscheint es
ganz natürlich, wenn alle Psychometer die stärksten derselben
herausgreifen, womit sich die beobachtete Ubereinstimmung
erklären würde.

Aus dem Umstand, daß Frau L. F. aus einem Briefe
(den sie selbstverständlich nicht liest, sondern nur in die
Hand nimmt) viel leichter inspiriert wird, wenn derselbe
einen interessanten oder leidenschaftlichen Gegenstand behandelt
, als wenn er nur Alltäglichkeiten enthält, könnte
man den Schluß ziehen, daß sich das Papier tatsächlich


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