Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 431
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Bertin: Ein Besuch bei Camille FlaiLmanon. 431

Ein Besuch bei Camille Flammarion.

Zum siebzigsten Geburtstage des berühmten Astronomen
schreibt dem „N. Wiener Journal* vom 3. III. er.
sein Korrespondent Bertin aus Paris, 27. Februar er.:

„Es ist nicht erst nötig, den berühmten Namen, der
den Titel dieses Artikels bildet, dem Leser zu kommentieren
. Camille Flammarion, der gestern seinen siebzigsten
Geburtstag unter Anteilnahme der ganzen gebildeten Welt
feierte, ist nicht nur einer der hervorragendsten Astronomen
, sondern zählt auch als Philosoph, Volksredner,,
populärwissenschaftlicher Romancier, Okkultist usw. zu den
markantesten Persönlichkeiten des intellektuellen Paris. Er
hat 46 Bücher geschrieben, die eine Auflageziffer von
835 000 Bänden repräsentieren, nur was die französische
Ausgabe betrifft; aber die größere Zahl davon, wie „Populäre
Astronomie", „Luna*, „Himmelswunder44 usw. sind fast
in alle lebenden Sprachen übersetzt worden. Er gründete
im Jahre 1867 den Pariser Volksbildungsverein, dessen
Präsident er heute noch ist, und der bereits 700 000 Mitglieder
zählt; er schuf die „Soci£t£ astronomique44, deren
Mitglieder die berühmten Astronomen der ganzen Welt
sind: sein Observatorium in Juvisy verdunkelte durch
wissenschaftliches Arbeiten und Erfolge selbst ein so
renommiertes Institut wiexlie offizielle Pariser Sternwarte;
er ist der Schöpfer einer neuen wissenschaftlichen Abart
der Physik, der „radioculture*; die „französische Luft-
sehiffergesellsehaft" verdankt ihm ebenfalls ihr Entstehen
und seine pittoresken Beschreibungen diverser Fahrten im
Luftballon sind noch heute unübertroffen; er war während
des Empire Redakteur des „Sifecle", veranstaltete durch
ein Jahrzehnt wissenschaftliche Vorlesungen, die ungeheuren
Zulauf fanden, war der Freund von Pasteur,
Lamartine, Victor Hugo, St. Beuve, Renan,
Jules Simon, um nur die berühmtesten Namen zu
nennen, und ist dabei trotzdem bis auf den heutigen Tag
bescheiden und anspruchslos geblieben, ein Philanthrop und
auch, eben weil er die Greuel des Krieges von 1870 miterlebte
, ein überzeugter Pazifist. —

Es ist in seiner Wohnung im fünften Stock, Rue
Cassini, woselbst er seit vierzig Jahren wohnt, wo ich den
greisen Gelehrten aufsuche. Doch dieses letztere Eigenschaftswort
paßt durchaus nicht zu der stämmigen, untersetzten
Gestalt Flammarion's, wenn auch der wirre Bart
und das noch dichte, buschige Kopfhaar weiß geworden
sind. „Jawohl, seit gestern bin ich ein Siebziger!" be-


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