Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 432
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0436
432 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1912.)

kräftigt er lachend auf meine Glückwünsche, und man
sieht ihm gar nicht an, daß er erst in der Morgenfrühe von
einem Bankett heimgekehrt ist, das ihm zu Ehren alle
Größen des Instituts und der Sorbonne vereinigt sah.
„Manchmal beginne ich es zu spüren — aber ich habe gottlob
noch gute Beine und vor allem gute Augen, und ich
hoffe noch recht lange den Weg nach Juvisy zu machen,
meiner Studien wegen. Ist es nicht seltsam, daß der
26. Februar nicht nur mein Geburtstag, sondern auch das
Datum meiner ersten Publikation und 'der Gründung der
Astronomischen Gesellschaft ist?" „Auch Montgolfier
wurde an einem 26. Februar geboren/ fährt er dann fort
mit einer Nachdenklichkeit ( die den einstigen Spiritisten
verrät . . . „Und F r a n v o i s Arago ebenfalls, — von
Victor Hugo ganz zu schweigen! Statistiker würden auf
diesem Gebiete ganz interessante Entdeckungen machen.tt

Uber seine Jugend befragt, faßte er sich kurz: „Was
gäbe es da viel zu erzählen? Ich bin in Montigny geboren
, einem Dorfe der Haute - Marne, und blieb bis zu
meinem vierzehnten Jahre im Seminar von Langres. Meine
Eltern verloren ihr Vermögen, zogen nach Paris und ich
kam zu einem Graveur, wo ich glücklicherweise so viel
freie Zeit hatte, um mein Bakkalaureat vorzubereiten, und
nach zwei Jahren als Astronomeleve in das Pariser Observatorium
kam, dessen damaliger Direktor der berühmte
Le Verrier war, ein genialer Mathematiker, aber
von unausstehlichstem Charakter, hochmütig, .unzugänglich
, herrisch und brutal. Als er, nach dem Tode von
Arago, seinen Posten antrat, gaben sämtliche Gelehrte
des Instituts ihre Demission. Unter den neuen Kräften
waren zwei Astronomen von großem Rufe, Goujon und
Mauvais, die ersten Opfer innerhalb eines Jahres. Der
erste erschoß sich, der andere wurde wahnsinnig; der treffliche
Liais flüchtete nach Brasilien, Chacornac nach Lyon,
und ich habe in der Periode von 1854 bis 1870 nicht
weniger als 104 Gelehrte gezählt, die von Le Verrier vertrieben
wurden. Ich selbst blieb nur vier Jahre und kann
sagen, daß ich zu denen zähle, die es am längsten ausgehalten
haben. Mein erstes Buch „Pluralitö des Mondes
habit&s" war die Ursache, daß man mich kurzerhand vor
die Tür setzte — «

Camille Flammarion denkt eine Weile nach, dann setzt
er mit einem leichten Achselzucken hinzu: „Ich habe mich
gegen diese Ungerechtigkeit gewehrt, habe im „Sieele", dem
größten republikanischen Journal des zweiten Empire, gegen
Le Verrier eine Kampagne geführt, die schließlich seinen
Stur, herbeiführte, rfefte cfenke ich über meine damalige


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0436