Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 450
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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450 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1912.)

gesehen, nicht im Widerspruch stehen» spricht Verf. des Näheren
von der „psychischen Kraft" seines berühmten Mediums Florence
Cook, die erst viel später, nachdem ihre Mediumsehaft mit ihrei
Verheiratung erloschen war, zu unerlaubten, wohl bewußten Nachhilfen
griff, während sie ursprünglich hauptsächlich zur Bildung
von „Phantasmen" (sollte „Phantomen" heiüen, du man untet
ersteren lediglieh subjektive ßewußtseinstäuschungen versteht Ii,
verbunden mit der Hervorbringung von Klopftönen und Bewegung
von Gegenständen ohne Berührung neigte (g. 19). In früheren
Zeiten wurden die „seelisch Erregten" zu Propheten und Heiligen,
wenn sie nicht als Zauberer und Hexen sich psychisch und physisch
zugrunde richteten. Interessant sind die Ausführungen des
Verfassers über den „erotischen Unterton" in soiritistischen und
okkultistischen Konventikeln, worüber auch Flammarion in seinei
Belnift „Unbekannte Naturkräfte" sich in ähnlichem Sinne äußert.
Mit dem experimentellen Beweis für die Unsterblichkeit de*>
Menschen (soll heißen: der Sfcele), wie ihn Hellenbach und du Prel
versuchten, ist es nach des Verfassers Beurteilung der Tatsachenlage
nichts. „Er wird wohl auch nie erbracht werden urd es ist
auch nicht nötig, ihn zu erbringen. Denn es könnte immer nur
die Fortdauer und Erhaltung gewisser stofflichei
Gruppierungen durch das Experiment bewiesen werden, eine
Fortdauer von Bewußtseins- und Gefühlszuständen, was doch einzig
der Gedanke der menschlichen Unsterblichkeit sein kann, ist nicht
mit Registrier wagen, elektrischen Apparaten und pbotographisehen
Aufnahmen zu demonstrieren. Bezüglich dieses Punktes bliebe man
ganz auf die Aussage von Medien und Sehern angewiesen, aber
diese Aussagen sind keine Brücken % über die man gehen kann , es
sind subjektive Meinungen, die ebensoviel und ebensowenig Wert
haben, wie jede philosophische Deduktion über den gleichen uegen-
stand." (S. 39. — U. E. kann man bei unbefangenem Urteil die**
keineswegs von allen intellektuellen, automatisch e;folgten Kund-
gebunden behaupten.) Auf S. 43 wird mit wenig Worten die
Gründling der „Psychischen Studien" für Deutschland durch
Aksakow erwähnt; während aber im Folgenden (S. 50 ff.) die Rieh«
lung so ziemlich aller übrigen spiritualistischen Revüen — auch
der bescheidensten, wissenschaftlich völlig wertlosen Blättchen —
besprochen wird, findet Verf., worüber man sich wundern muß, kein
Wort über die Tendenz der neuen -* -if*l<" tung dieses — doch
auch nach dem Urteil des Auslands — lührenden Organs fCu
eine strengwissenschaftliche Kritik der einschlägigen Phänomene,
über die er doch seine Leser „ aufklären" will! Weiterhin
bespricht Verf. in der schon früher berichteten Weise die Aufwüchse
und Anmaßungen einer die Reklametrommel .schlagenden
Theosophie und geht namentlich mit dem von dem Jesuitenzögiing
Dr. Steiner, welchen er als geldmachenden, sich mit einem besonders
auf hysterische Weiber berechneten Nimbus höheren, bezw.
göttlichen Wissens umgebenden Charlatan charakterisiert, angerichteten
Beguffswirrwar scharf ins Gericht. „Eine derartige Vereinigung
von Wissenschaft und Religion ist ein Jammer. I)ie->e
Leute meinen, wenn sie das Unterste zu oberst kehren, Gefühle als
Wesen behandeln und ihnen mit Forschermienen auf den Leib
rücken, so sei das eine wissenschaftliche Religion. Glauben und
Wissen ist aber nicht auf diese Weise zu vereinen ... Das eben
ist der gewaltige Irrtum der modernen Theosophie, daß sie da^
Eigene und Innere für ein Aeußeres ausgibt . . . Hemmt und
unterbindet doch gerade dieses Treiben jedes wirklich Wissenschaft-


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