Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 466
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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466 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1912.)

Reinkarnation unterliegen sollen zur Entwicklung des
Charakters, zur Steigerung des Bewußtseins und der Vernunft
. Nach diesen Lehren sollen auch die Seelen der
entwickeltsten Tiere in einer neuen Schöpfungsperiode in
eine menschliche Form inkarniert werden, auf welche die
hervorragendsten „Genies" im Tierreiche mit einer gewissen
Sehnsucht warten. Solche Interpretationen mögen befremdlich
erscheinen, aber wenn je eine „Entwicklung"
aus dem Tierreich zum Menschen möglich ist oder im
Plane der Schöpfung liegt, dann kann nie und nimmer
das Affengeschlecht — das nur in der äußeren Form
Ähnlichkeit mit dem Mensehen aufweist —, sondern Einzelwesen
des hochentwickelten Tierreichs, die dem Menschen
geistig am nächsten stehen, die Qualifikation besitzen, in
kommenden Entwiekhmgsstadien das Menschenantlitz anzunehmen
. —

Oberst de Eochas, der zwei ausführliche und wichtige
Bücher über Versuche mit Somnambulen geschrieben hat:
„Die Grenzen der Wissenschaft" und „Die Ausscheidung
des Empfindungsvermögens'4*), macht den Vorschlag, die
Tierpsychologie durch Somnambule zu erweitern; denn er
hat bei Experimenten mit Sensitiven die Erfahrung gemacht
, daß die „Gedanken eines Hundes" von einer Somnambule
gelesen und beschrieben wurden, während sie
sich in hypnotischem Tiefschlaf befand. Vielleicht wäre es
ja außerordentlich lehrreich und für die Kenntnis über das
Gedankenleben dieser klugen Pferde von Elberfeld fördernd,
wenn auch in dieser Richtung von geeigneten Forschern
auf dem Gebiete der hypnotischen Psychologie Versuche
angestellt würden. An Vorschlägen hierzu würde es nicht
mangeln.

Erwachsene wundern sich oft, wenn Kinder durch
überraschende Aussprüche Zeugnis von eignem Gedankenreichtum
ablegten. Was wird uns eine systematische Erforschung
der Tierpsychologie alles bringen können! Die
neuesten Erfahrungen über das Seelenleben der Tiere
lassen jedoch deutliche und große Abweichungen der
Intelligenz einzelner Tiere von ihren Artgenossen erkennen,
die auf eine entwicklungsfähige Intelligenz, auf Bewußtseinssteigerung
durch Erfahrung hinweist. Es macht den Eindruck
, als ob eine universale Weltseele, „der Schein des
Himmelslichts", durch das Tierreich hindurch stufenweise
die Schranken der an Gehirnformen gebundenen Sinne
durchbreche und in der Menschheit und, speziell in einzelnen

*) Auch im Verlag von Oswald Mutze, Leipzig, zu haben.


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