Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 468
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0472
468 Phychische Studien. XXXIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1912.)

auf die Wesen wirkt, ist großenteils noch rätselhaft und
verborgen. Bei der Entstehung eines Wesens wirken verschiedene
Ursachen zusammen, und es ist schwer, bei dem
Ubergang der Stoffe und Kräfte ineinander Grenzen zu
ziehen.

Die Pflanze bedarf zu ihrer Bildung der Luft und der
Wärme, des Lichtes und der Elektrizität. Erst wenn besondere
Organe für die Aufnahme einer Kraft oder eines
Stoffes sich gebildet haben, kann man einigermaßen nach
der Vollkommenheit dieser Organe auf die Bedeutung der
sie beeinflussenden Kräfte schließen. Nachdem man nun
aber neuerdings besondere Organe für die Lichtempfindung
der Pflanzen festgestellt hat, ist die Beziehung zwischen
Pflanzenseele und licht für jedermann verständlich und
man kann leichter begreifen, warum eine Pflanze ohne Licht
sich nicht entfalten kann. Sehen wir vollends, wie die in
der Pflanze enthaltenen Kräfte und Stoffe ihr bewegtes
Spiel mit den verschiedenen Schwingungen des Lichtes
treiben, um als leuchtendes Produkt dieser Tätigkeit die
unendliche Zahl von Farben zustande zu bringen, so ist
uns die Tatsache vor Augen geführt: der ausschlaggebende
Faktor in der Pflanzenbildung ist das Licht. Die Pflanze
bedient sich des Lichts bei ihrer Nahrung durch Bildung
von Chlorophvllkörpern, bei ihrer Fortpflanzung durch Anlocken
der Insekten. Wie sorgfältig benützen sie alle
Phasen des Lichtes für ihren Nachwuchs, ihre Sporen,
Pollen, Sameneier, indem sie das Licht bald suchen, bald
fliehen! Ähnlich ist es bei den Tieren. Sie schützen sich
vor ihren Feinden durch Lichtschwingungen (Sehutzfarbe);
sie locken sich zur Begattung mittels derselben an; sie
schrecken sich wohl auch durch grelle Farben der Haut,
der Flügel, des Ilachens, der Augen.

Die Seele des Geschöpfes ist bei diesem Farbenspiel
im höchsten Grad beteiligt. Der Truthahn, der Stier, die
im Sterben sieh anders färbenden oder leuchtenden Bedeckungsschichten
(Pelz u. a.) sind Beweise dafür. Nach
1. Mose DO, \ ers 37—Ii9 hat schon der Erzvater Jakob diese
Wirkung des Lichts mit sichtbarem Erfolge benutzt bei
der Begattung der Ziegen und Schafe. Dabei müssen die
Pflanzen und Tiere in eine wunderbar abgestufte Wechselwirkung
mit dem Licht treten. Da? zeigt der Sehapparat
mit seiner verblüffenden Mannigfaltigkeit in allen seinen
Teilen. Aus ihrer Erfahrung heraus wissen die Landwirte
und Gärtner, welche Bedeutung da<* Licht für ihre Tiere
und Pflanzen hat. Schweine und Gänse mästen sie im
dunklen Kaum, für Pflanzen suchen sie die für sie passen-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0472