Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 483
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Freudenberg: Notizen zum Studium der „Psychometrie". 483

beantwortet hat, eine kurze Weile hinter sich, gegen die
Kreuzgegend angedrückt, gelegentlich auch wohl vor die
Stirne. Es beginnt nun die Schilderung einer Persönlichkeit
, sowohl nach der äußeren Erscheinung, als auch nach
Charaktereigenschaften, jedoch im großen und ganzen ziemlich
allgemein, worauf Peters an den Einreicher die Frage
richtet: „Wissen Sie, wovon ich rede?" Wird dieselbe mit
„Nein" beantwortet, so erfolgen weitere speziellere Kennzeichnungen
oder auch wohl die Schilderung einer neuen
Erscheinung, bis der Betreffende erklärt, daß er nun wohl
die Person zu erkennen glaube, von welcher Peters rede,
w orauf der Letztere, jetzt fließend, nähere Angaben, oft intimster
Art, macht. Freilich wird nicht in allen Fällen
dieser Erfolg erzielt.

In dieser ganz typischen Weise sind die 40 von mir
beobachteten Experimente verlaufen.

Welchen Eindruck habe ich nun davon gewonnen ?

Zunächst möchte ich die Frage beantworten, ob bei
Peters ein Trancezustand transitorisch in dem Augenblick
entsteht, wo er das Objekt mit den Händen drückt und
an sich hält und er die ihm dadurch vermittelten Sensationen
mitteilt? Diese Frage möchte ich mit „Nein" beantworten
. Peters macht während dieser ganzen Zeit den
Eindruck eines durchaus wachenden Menschen. Er blickt
unverwandt den Einreicher, des betreffenden Objektes an,
dessen Züge er auf das genaueste zu studieren scheint. Er
verfolgt angespannt jeden Gesichtsausdruck desselben als
Wirkung eines jeden von ihm selbst gesprochenen Wortes.
Dabei entgeht ihm aber auch nicht die geringste Bewegung
seitens der übrigen Zuschauer, die ihm alle gerade zugewandt
sitzen. Das geringste Geräusch stört ihn, was
gleichfalls weniger für einen tranceartigen Zustand, als
vielmehr für eine bewußte und gewollte Konzentration
spricht, der dadurch die Gefahr einer Ablenkung droht.

Die ersten Schilderungen erfolgen zögernd, gewissermaßen
tastend. Sobald er aber am Mienenspiel des Einreichers
erkennt, daß dieser durch seine Darstellung sich
das Bild einer bestimmten Person macht oder dieser seine
diesbezügliche Frage mit „Ja" beantwortet, ruft er ganz
den Eindruck hervor, als habe er nun freie Bahn. Seine
Sprache wird sicher, seine Auskunft präzis, und es erfolgen
Mitteilungen, welche die Betreffenden durch ihre Exaktheit
nicht selten geradezu verblüffen.

Für mich ist das Gesamtbild dieser Vorgänge das Folgende
: Peters ist ein Mann von ungewöhnlich hoher Intelligenz
und von ungewöhnlich feiner Beobachtungsgabe, ein


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