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Kurze Notizen
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Frühere Untersuchungen BayerthaPs an Wormser Schulkindern
haben den schon vielfach erhärteten Satz, daß gewisse
Beziehungen zwischen Kopfgröße und Intelligenz bestehen
, von neuem erhärtet. Bayerthal hat nun neuerdings
die Resultate seiner Untersuchungen an rund 12000 Schulkindern
veröffentlicht. („Internat. Archiv für Schulhygiene,"
Bd. III, München, Gmelin). Daraus ist Folgendes hervorzuheben
r Durch Messung der Größe des Horizontalumfangs
gelang es ihm, in nicht wenigen Fällen „frühzeitig eine unverbesserliche
Minderbegabung zu erkennen", und daher
bedeute die Kopfmessung einen entschiedenen Fortschritt
für die Pädagogik. Darnach kommen sehr gute geistige
Anlagen bei 7-, 10- und 12- bis 14jährigen Knaben mit
einem Kopf umfang unter 48, 491/.2 und 50 ^4 Zentimeter,
und bei Mädchen der gleichen Altersstufe mit einem Kopfumfang
unter 47, 48 % und 49 3/2 Zentimeter nicht mehr
vor. „Auch die am Ende des Schuljahres 1909, 10 vorgenommenen
Untersuchungen lehren, daß sich die besten
Anlagen niemals bei den kleinsten und den an sie grenzenden
Horizontalumfängen finden. Es ist ferner aus ihnen
ersichtlich, daß mit abnehmendem Kopfumfang die über dem
Durchschnitt stehenden Anlagen seltener, die unter dem
Durchschnitt stehenden häufiger werden." Bayerthal untersuchte
endlich noch den Unterschied in der durchschnittlichen
Kopfgröße bei den «14 jährigen Schülern (Knaben
und Mädchen) der Normalklassen und der sogenannten
Abschlußklassen der Wormser Volksschulen, und in letzteren
fand er mehr oder minder unter dem Durchschnitt stehende
und nur selten oder überhaupt nicht intellektuell gut begabte
Schüler, entsprechend dem durchschnittlich kleineren
Kopfumfang. Diese Untersuchungen sind sehr verdienstlich
und auch für den Juristen von Wert, wenn er Kinder
als Zeugen zu vernehmen hat. Die Kopfgröße ist also ein,
aber nicht das einzige Moment, das für die Beurteilung
des Intellekts in Frage kommt. Dem entspricht ja auch
ein größerer Umfang des Kopfes bei den meisten genialen
Menschen.
k) S c h i c k s a 1 s k ü n d e r. Charles G^niaux
veröffentlichte (laut „$s. W. J" vom 14. X. 1911) bemerkenswerte
Einzelheiten über die Zauberer und Hexenmeister
, die noch jetzt unter den französischen Bauern
hausen: „Wenn in der Gegend von Limoges", schreibt er,
„die Zauberer Amulette gegen allerlei Unheil verkaufen,
fabrizieren ihre Kollegen in der Bretagne Zaubersäckchen,
die für den, der sie trägt, höchst gefährlich sind. Wenn
ein Bauer sich an einer Person, mit der er im Streit liegt,
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