Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 518
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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518 Psych. Studieu. XXXIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1912.)

Mittwoch, 9. November, 6 Uhr morgens.
Drei heftige Schläge an mein Bett schrecken mich aus dem
Schlafe. Mein ganzes Zimmer ist erleuchtet, wahrhaft
himmlisch! . . . und der schöne Engel steht am Fußende
meines Bettes. Er sagt zu mir : „Nimm warme Kleidung
und folge mir.*

Dann ergreift er mich bei der Hand und führt mich
in das Zimmer, in dem die neue Maltafel steht. Das
Zimmer ist herrlich erleuchtet und ganz umgewandelt. Ich
bin mitten in einer prächtigen Landschaft . . . Jesus,
Joseph, Maria! ein herrlicher Feigenbaum, ein Brunnen,
alles war da, wie ich es schon gesehen . . . Ich war so
bewegt, daß ich glaubte, ohnmächtig zu werden. —

Der Engel war während dem an meiner Seite geblieben.
Ohne Zweifel bin ich in diesem Augenblick eingeschlafen,
denn einige Minuten später bin ich erwacht: ich saß auf
dem Boden vor der Tafel, auf welcher rechts unten ein
Stück Terrain und einige nur leicht entworfene Steine gemalt
waren. Der Engel wTar nicht mehr da. Xur ein
Lichtstreifen lag unten an der Tafel.

Technik und Komposition erinnern an die vorhergehenden
Gemälde: „aber," sagt Mr. Flor entin in „La
SiJsse de Gentve*, „in keinem der letzteren findet man
diesen göttlichen Frieden und diese Glückseligkeit des
Herzens und des Geistes, in welcher die drei Personen zu
atmen scheinen. So wie das vorhergehende Bild die
„Transfiguration* (Verklärung) das übernatürlichste, ja ich
wage zu sagen das göttlichste von allen ist, so ist dies
siebente Gemälde menschlich uns nahe, für uns sozusagen
fühlbar Der dämmernde Himmel gießt ein goldenes Licht
über die im Schatten eines Feigenbaumes neben dem
Brunnen ruhende Gruppe. Kupferne Eimer von symmetrischer
Zeichnung stehen doit. Maria sitzt auf einem
Steinblock und legt ihre Hand auf die Schulter Jesus', wie
wenn sie ihn zärtlich an sich halten wollte. Sie ist Weibt
ihre großen Augen träumen; auf ihrem Haar liegt ein
weißer Schleier. Das leicht offene Kleid entblößt ihren
runden Hals und bedeckt züchtig einen jugendlichen
Busen. Xeben ihr und wie sie in Weiß gekleidet steht
Jesus; er hält einen Ölzweig in den Händen, dessen
Spitze am Boden schleift und dessen Geäste seine kleinen
Hände bedeckt. Er ist sechs oder sieben Jahre alt. Wie
Knaben seines Alters, hat er runde Arme, muskulöse


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