Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 542
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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542 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1912.)

alleine, wo es aber stirbt, bringet es viel Frucht." Solange
die einzelne Zelle sich selber lebt, bleibt sie als Infusorien-
tierchen auf der niedrigsten Stufe organischer Entwicklungsmöglichkeit
gebannt; wenn sie aber ihre Eigenart zum
Opfer bringt, d. h. sie für andere Zellen einsetzt, indem sie
sich einem gemeinsamen Verhältnis einordnet — und zwar
je schrankenloser, um so erfolgreicher —, so hat sie sich
die Tür geöffnet zu einer höheren Manifestierung des Lebens
durch sich. Was ist natürlicher im Angesicht dieser Tatsache
, als daß der hochentwickelte Organismus „Mensch",
der nur werden konnte nach dem Gesetz der Solidarität
der Kräfte und in dem nun jede Zelle vom Sozialismus
lebt und ihn verkündigt als das Evangelium der Tat, des
Füreinanderseins, daß der Mensch aller Religionsbekenntnisse
und wissenschaftlicher und ethischer Erkenntnisse
den Zustand anstrebt, da einer für alle und alle für jeden
sind. Er kann gar nicht anders, weil seine Atome nicht
anders können. Er kann sich allerdings längere Zeit —
wobei 1000 Jahre die Eolie eines Tages spielen können —
in einem Aggregatzustand der Starrheit erhalten, wobei
dann nicht der Einzelne, sondern die Sphäre seiner Gesellschaft
die Verantwortung trägt; aber dieser Widerstand
wird eines Tages bereit sein, seine aufgespeicherte Energie
dem All zum Opfer und Dienst zu bringen: die Steinkohle
wird die in ihr schlummernde Licht- und Kraftmenge
willig hergeben und sich in Elektrizität verwandeln lassen,
nachdem andere, bereits verwandelte Atome zu ihr vorgedrungen
sind, ihr zu Boten gedient und sie geweckt
haben. Winde und Feuerflammen werden so buchstäblich
Boten des Lebens.

So gibt es also nichts Totes im Kosmos, nichts, was
nicht in Umdrehung begriffen ist, in rasender Bewegung.
Bewegung ist Leben. — Und so dreht sich auch die
Erde infolge davon, und alles, was Menschen durch
Maschinen erzeugen, es beruht auf der Umdrehungsmöglichkeit
. Alle Maschinen stehen still, von der Mahlmühle
bis zur Elektrizitätszentrale, wenn das Gesetz der Umdrehung
aufgehoben wird. — Und so ergreift den Menschen
die große Freude, die Gewißheit von der Erlösung des
Alls und seiner ganzen Kreatur auf dem Wege gehörigster
Durchschulung und immer höherer Möglichkeit, den Begriff
„Selbst" zu verneinen, um so den Sinn, das Ja des Daseins
auf allen Stufen zu erleben. Es ist die Möglichkeit, dieses
Selbst der Einzelheit einzusetzen für die Vielheit, um mit
ihr die Kräfte eines höheren Selbst als ein Körper, ein
Leib, zu erzeugen, Kräfte, die sonst auf keine andere


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