Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 558
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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558 Psych. Studien. XXXIX. Jabrg, 9. Heft. (September 1912)

Indem Gottes Plan der Welten das Individuum durch
Entwickelung zu Vervollkommnung gelangen läßt und
durch Sympathie, wie Altruismus der Einzelwesen, und
heilendes, bewahrendes Wollen der eigenen Seele schützt,
bewahrt und veredelt er die Gattung. Das Individuum
braucht also unter keinen Umständen geopfert zu werden,
damit die Gattung gedeihe, sondern letztere prosperiert am
besten, wenn das Einzelwesen prosperiert. Es ist auch
jede Gruppe von Wesen am wohlsten und glücklichsten,
wenn alle Individuen ohne Ausnahme möglichst wohl und
glücklich sind.

Zu Leben, Gesundheit und Glückseligkeit des einen
gehören Leben, Gesundheit und Glückseligkeit der andern;
denn die andern machen das Daseinsrnedium jedes einen
aus. Alle haben, sie seien stark oder schwach, das gleiche
Recht auf alle Güter des Seins; Verkürzung des einen zugunsten
des andern setzt Disharmonie, und diese verursacht
Störung, Übel, Krankheit, Entartung, lähmt Sympathie und
Altruismus, züchtet Antipathie und Egoismus, erzeugt Verderben
, Krieg und Pest.

Entwickelung höherer Art, als durch Liebe, Sympathie
und Altruismus gemilderte und regulierte ISaturgewalt,
hält den Starken in sittlichen Schranken und kräftigt den
Schwachen physisch und magisch. Demnach wird der
Starke nicht mehr dazu angelockt, den Minderkräftigen
zum Sklaven zu machen, seines Glückes zu berauben,
sondern weit mehr dazu veranlaßt, dem Schwachen helfende
Hand zu reichen und zu glückseligem Sein in Liebe und
Erkenntnis, Frische und Gesundheit empor zu ziehen. So
waltet innere Kultur und so zeigt sich einer der großen
Zwecke kosmischer Entwickelung bei allen Wesen, und
zwar in den verschiedensten Graden und Formen.

Es kommt immer darauf an, die Dinge der Welt aus
genügend hohem Standpunkt zu betrachten. Wer solches
unterläßt, gelangt niemals zu den Spuren einer Weltanschauung
durch Wahrscheinlichkeit gekennzeichnet, sondern
nur zu einem Wirrsal teils einander widersprechender
Tatsachen, teils üppiger oder hagerer Phantasiegebilde,
welche in jedem Augenblick heftigen Schwankungen unterworfen
sind.

Es ist bei vielen Erforschern der Natur Mode geworden
, niedrigste Aussichtspunkte aller und jeder höheren
Warte vorzuziehen. Wegen dieses beklagenswerten Treibens
sind diese Persönlichkeiten außer Stand, Entwickelung


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