Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 588
(PDF, 204 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0592
588 Psych. Studien, XXXIX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1912.)

Geisterstimmen fest, und ehe sieh die bestürzte Gläubiger-
sehar besinnt, ist Professor Birkeland fortgeeilt und hat
das Geisterrohr mitgenommen, um es dem Staatschemiker
Schmelck zur Untersuehnng zu übergeben. Am nächsten
Tage erklärte Prof. Birkeland, daß schon nach den ersten
Untersuchungen zuverlässig behauptet werden könne, daß
die ganze Sache mit den Geisterstimmen ein Humbug sei;
er selbst habe auch noch eine andere wichtige Wahrnehmung
gemacht, werde sich aber erst ausführlich äußern,
wenn die chemische Analyse des Staatschemikers vorliegen
werde.

Die Getreuen des Mediums aber sagen, daß diese unglücklich
verlaufene S£ance nur das Werk „böser Geister"
sei, die jedes Medium verfolgen, und daß dieser Zwischenfall
gar nichts, aber auch gar nichts gegen Mrs. Wriedt
und den Spiritismus beweise!*)

Nachwort. Wenn ich mir erlaube den Lesern der
„Psych. Stud." obigen Bericht des Blattes „Die Zeit" (21. VIII
1912, Nr. 3557) über die neueste Medium-Entlarvung anbei
zur Kenntnis zu bringen, muß ich beifügen, daß ich dieser
Sache keine besondere Bedeutung beimesse; denn ich glaube,
daß der Naturwissenschaft und der Philosophie ein ungleich
größerer Dienst geleistet würde, wenn man das Beispiel des
Dr. Ludwig Staudenniaier (Kgl. Hochschulprofessor der
Experimentalchemie in Freising bei München) nachahmen
würde, der, anstatt zu versuchen, den Glauben an die Tatsächlichkeit
derartiger Phänomene durch Entlarvung von
Berufsmedien zu erschüttern, sich selbst von der Echtheit
(Wahrheit) der Mediumität überzeugte.**)

Nachdem ferner die Tatsächlichkeit magischer Phänomene
durch das in den Spukgeschichten aufgehäufte ungeheure
Beweismaterial festgestellt ist, kommt es wirklich nicht mehr
darauf an, ob ein betrügerisches Medium mehr oder weniger
existiert. Prof. Staudenmaier glaubt, daß die mediumistischen

*) Genau so, wie bei dem angeblichen Komplott gegen das
von Prof. W. Eeichel in San Francisco seinerzeit entdeckte Mate-
rialisationsmedium Miller, wo uns na«*li einem dem ersteren von
Charles und Ellen Letorfc übermittelten Bericht sogar das abgeschmackte
Märchen von böswilligen „Jesuitengeistern" aufgetischt
wurde I Man vergleiche hierüber den vortrefflichen Artikel von
Alois Kaindl: „Wie sich der Spiritismus die Betrügereien von Berufsmedien
erklärt" im Juli—Augustheft der „Mitteilungen der D.
G. f. p. F.", S. 164. — Red.

**) Das ist doch von Prof. Birkeland gleichfalls versucht worden!
— Red.


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