Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 590
(PDF, 204 MB)
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590 Psych. Btudien. XXXIX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1912.)

Beobachtungen existiert bei mir ein derartiger Astralleib
nicht und das, was man als „Doppelgängertt bezeichnet, ist
nichts weiter, als eine vom Unterbewußtsein ausgehende
magische Projektion der Vorstellung des eigenen Körpers
nach außen. Wie das bewußte Ich die Vorstellungen einer
Blume, eines Tieres, eines Menschen und selbstverständlich
auch der eigenen Person halluzinatorisch nach aussen sichtbar
projizieren kann, so auch das Unterbewußtsein. Bei
genauer Beobachtung fühle ich gegenwärtig, daß bei mir,
um mich spiritistisch auszudrücken, der Astralleib fast jederzeit
da oder dort über meinen materiellen Leib hinausragt,
freilich meist nicht in Form meiner eigenen Gestalt, sondern
in Form Napoleon's, des deutschen Kaisers, Bismarcks usw.
oder auch in Form von tierischen Gestalten oder Ungeheuern
.

übrigens ist es auch leicht den „ Astralleib * zu vervielfältigen
. Ich stelle mir z. B. Nachts beim Auf- und Abgehen
im Garten möglichst lebhaft vor, daß außer mir noch drei
weitere gleiche Gestalten vorhanden seien. Allmählich
bildet sich die entsprechende Gefühlshalluzination. Es
schienen dann vor mir drei mir völlig gleich gekleidete „Stau-
denmaier* in gleichem Tempo zu gehen. Sie blieben stehen,
wenn ich stehen blieb, streckten die Hände aus, wenn ich
es tat usw. —, weil ich es ebenso eingelernt hatte. Komplizierter
wird natürlich die Sachlage, wenn eine jede selbständige
Bewegungen ausführt oder andere Kleidung trägt.
Einen hierher gehörigen Fall beschreibt Johannes Müller:
„„Ein von angeregten Gesprächen ermüdeter und zugleich
hungriger Professor sah beim JsTachhausegehen plötzlich auf
einer Wiese sich selbst in 12 bis 15 Exemplaren umherwandeln
, welche aus verschiedenen Altern waren und die
längst vergessenenen Kleider des Gelehrten trugen, bei gesammelter
Besonnenheit aber alle verschwanden.*Ä Hier
ging offenbar die Vervielfältigung vom Unterbewußtsein
aus, und zwar von verschiedenen Zentren desselben (?) gleichzeitig
und in verschiedenem Sinne.

Natürlich kann ferner nicht bloß das bewußte ich,
sondern auch irgend ein Zentrum des Unterbewußtseins
die Gestalten anderweitig lebender Personen nach
außen projizieren, oder es kann eine Verdoppelung der
eigenen Persönlichkeit auf telepathischem Wege erfolgen,
wobei dann allerdings nicht die eigene Person, sondern
der telepathische Empfänger dieselbe wahrnimmt. — Das
nennen die Spiritisten „Gespenster (Phantome) lebender
Personen* »hier verweist der Autor auf den Fall Lisbeth
S. 154—157).« —


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