Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 595
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0599
Luburg: Okkultistische Erlebnisse.

595

Okkultistische Erlebnisse.

Von Lilli Luburg, (Lievland-Walk-Honieln-Egeri), Lehrerin.

Schon seit ein Paar Jahrzehnten bilden die „Psych.
Studien * meine vornehmste Lektüre. Ich verfolge mit dem
tiefsten Interesse die wissenschaftlichen Forschungen auf
dem Gebiete des Seelenlebens, die Mitteilungen über Erfah-
rangen und Erscheinungen au's dem Reiche L Okkultismus.
Ich habe dadurch auch Gelegenheit gefunden, meine eigenen
Erfahrungen, wie auch diejenigen, die mir durch den Mund
meiner streng-wahrheitsliebenden Mutter bekannt geworden
sind, mit den spiritistischen Erscheinungen aus allen Weltgegenden
vergleichen zu können, und gefunden, daß sie
wohl wert seien, dem Kreise der Leser dieser Zeitschrift
mitgeteilt zu werden. Ich bin eine 71jährige ausgediente
Kindererzieherin aus einem weitab von großen Städten gelegenen
Winkel Lievlands. Meine Passion wird bis zum
letzten Atemzuge sein, das Kind zu hüten und zu schützen,
wo ihm Unrecht geschieht oder Gefahren irgendwelcher
Art drohen. Ich bin also keine Gelehrte, sondern nur eine
bescheidene Arbeiterin auf dem Erziehungsfelde, wo es ja
sicher am allermeisten auf Wahrhaftigkeit und Verständnis
für Seelenkunde ankommt. So dürfen wohl auch die verehrten
Leser meine Berichte als etwas Glaubwürdiges aufnehmen
, wenn sie auch nicht von wissenschaftlich gestützten
Zeugnissen begleitet sind, die mir leider nicht zur Verfügung
stehen. Es sind blos wahrheitsgetreue Weitererzählungen
von Erlebnissen, die aber doch wohl auch als
Beweis dafür dienen könnten, daß wahrhaftig in allen Weltwinkeln
, unter allen Erdenvölkern, speziell wohl fast in
allen Familienkreisen für den irdischen Menschenverstand
unerklärliche Erscheinungen stattfinden, die sich kaum mit
der Deutung als bloße „Einbildung" oder „Sinnestäuschung*
abtun lassen. t

Zuerst also, was ich durch meiner Mutter Mund gehört
habe. Sie wuchs in einem ßittergutshause, wo es
so manchen Spuk gab, zur Jungfrau heran. Dort saß die
Gutsbesitzersfamilie eines schönen Sommernachmittags auf
der großen Treppe des Hauses, gerade der Eingangspforte
gegenüber. Der Weg führte um einen runden Rasenplatz
vor die Treppe. Vier Damen, die da mit ihren Handarbeiten
sitzen, unter ihnen auch das junge Mädchen, meine spätere
Mutter, schauen zur Pforte und rufen einander überrascht
zu: „Da kommen wohl die Kerrossen (eine Seitenlinie der
Herrschaft) angefahren." Das junge Mädchen schaut auch
hin und sieht eine große schwarze Kalesche mit vier


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0599