Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 603
(PDF, 204 MB)
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Hack: Das Wesen des Wachstums.

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auch, daß die höher entwickelten Gebilde eine bestimmte
elastische Spannung besitzen, die ganz gesetzmäßig
ist; ferner verstehen wir, daß gleiche Einwirkungen stets
wieder den gleichen Grad der elastischen Spannung auslösen
, und daß sie sich bezüglich der Aufnahme von Spannungsgraden
allmählich in die Höhe arbeiten können usf.

Das Wachstum beruht demnach nicht, wie man gewöhnlieh
annimmt, auf einer einseitigen, von innen heraus
erfolgenden Kräftentfaltung eines Systems, sondern es ist,
gerade wie das chemische Produkt, das Resultat zweier
diametral gegenüberstehender Kräfte, deren Präzisionsarbeit
stets wieder die gleichen Gebilde hervorbringt. Derselbe
Pfeiler erfordert zur Aufstellung immer den gleichen Kraftaufwand
und b^im Einstürzen löst er auch wieder eine bestimmte
, sich stets gleichbleibende Kraftwirkung aus. Das
Wachstum ist also die Folgeerscheinung eines hin- und
herwogenden Kampfes um den Sehwingungsraum, unter
dessen Einfluß bei gleichen äußeren und inneren Bedingungen
stets wieder dieselben labilen Konstellationen entstehen.

Es wird sich deshalb zunächst darum handeln, die verschiedenen
Konstellationen herauszufinden, und das kann
nur Sache der angewandten Molekül arm echanik sein. Die
vorhin entwickelte Vorstellung des Spannungsgrades wird
hierbei sehr gute Dienste leisten, denn sie bildet für den
eine große Rolle spielenden wissenschaftlichen Ausdruck
„Engramm* eine einwandfreie mechanistische Grundlage.

Unter der genannten Bezeichnung versteht man den
Gesamteindruck, welchen eine Reihe von Impulsen in einem
organischen Gebilde hinterläßt und der demselben gewissermaßen
inkorporiert wird. Hierdurch erhält das letztere bestimmte
Eigenschaften, die sich mechanistisch auf die vorhin
schon angedeutete Weise erklären lassen, weil die fortschreitende
Entwicklung höherer Organismen aus niedrigeren
nichts anders ist als ein allmähliches Sichhinaufarbeiten auf
eine größere Anzahl labiler Konstellationen.

über den Ursprung des Wachstums bestehen verschiedene
Hypothesen. Svante Arrhenius glaubt, daß
die Keime von außen durch den Lichtdruck auf die Erde
gelangt sind. I. G. Vogt erklärt die Entstehung des Lebens
in der Weise, daß die Materie gewissermaßen zwischen zwei
Feuer geriet (Sonnen- und ErdWirkung). E.König und
IL P e t e r glauben, daß das Leben zuerst auf dem Festlande
entstanden ist. Solange diese Hypothesen nicht molekülar-
mechanistisch begründet sind, besteht kein besonderer Anlaß
, für dieselben einzutreten. Die Bedingungen, wie sie
das Urwachstum erfordert, freie Bewegungsfähigkeit und


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