Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 605
(PDF, 204 MB)
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ßürk: Die Schlainmschnecke

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des Tieres das Atmen durch die Lungen ermöglicht. Nach
dem Auswechseln der in der Respiration verwendeten Gase
schließt sich das Atemloch wieder; die wunderbare Fahrt
zwischen Wasser und Luft beginnt. Aber wie? Lange
suchte ich nach dem Motor, fand ihn und verwarf ihn wieder.
Eine Beruhigung, aber ein schlechter Trost war es für mich,
als ich erfuhr, Prof. L. habe 5 Jahre mit Anwendung der
modernsten Hilfsmittel sich demselben Gegenstand erfolglos
zugewandt. Endlich stellte ich fest, daß die Schnecke, wie
Landschnecken, durch ihren zähen Schleim sich am Wasserspiegel
festhält. Ich legte die Schnecke auf einem Spiegel
ins Wasser, beobachtete den festen Anschluß der Sohlen-
ränder an der Oberfläche des Spiegels und fand beim
Trocknen den schwer zu beseitigenden Schleim. Ferner
ließ ich das Tier sich auf dem Land bewegen, wobei der
Bewegungsyorgang ganz derselbe wie bei Landschnecken
war. An demselben Tag, an dem ich mit diesem Schleim
ins reine gekommen war, las ich in der „Bibliothek der
Unterhaltung und des Wissens" denselben Erfund, auch die
Erklärung dessen, was mir ein weiteres Rätsel in den Bewegungen
des Tieres bisher gewesen war, daß die Schlammschnecke
beim Versenken in die Tiefe einen Schleimfaden
als Tauchertau benütze (Ähnlichkeit mit dem Faden der
Spinne, der Medien bei telekinetischen Wirkungen?).

Was ich bei meinen Beobachtungen des Limnaeus u. a.
Tiere suchte, war für mich mit diesen Erfunden noch nicht
entdeckt. Ich suchte die Kraft, die alle Bewegungen in
der Welt vermittelt. Daß es ein und dieselbe Kraft ist,
die von Pflanzen, Tieren und Menschen ausgeht, war mir
gewiß. Schmeil schreibt in seinem Werk, woher die wunderbaren
Wellen (Wolken) kommen, welche die Schnecke bei
ihren Bewegungen zeige, wisse man nicht. Ich glaube es
nun zu wissen: Es ist die Kohlensäure (C O2). Auf der
Vereinigung und Lösung der beiden Stoffe (Kohlenstoff = C
und Sauerstoff O) beruht im Grunde genommen alles
organische Leben. Die Pflanze löst die beiden Stoffe, das
Tier vereinigt sie. Diese Arbeit wird nicht einseitig gelöst.
In der Pflanze findet neben der Lösung der beiden Gase
zugleich eine Abgabe von CO2 statt, im Tier tritt neben
einer Vereinigung beider Stoffe zugleich eine Trennung ein.
]Sun höre ich den Leser fragen: Was hat dieser rein
chemische Vorgang mit mechanischen Bewegungen, ja mit
der „Seele" zu schaffen ? Ich erhebe die Gegenfrage: Kann
man chemische und mechanische Bewegungen scharf trennen
oder beide wieder von den seelischen Bewegungen? Das
Folgende soll ein Versuch sein, die Antwort auf die Gegen-

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