Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 608
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0612
608 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1912.)

Der eine ist der Verdauungsschlauch, der sich am Schwänzende
abbiegt, nach vorn zieht und neben dem Atemloch
endet. Gleichmäßige, als Leber gedeutete Lappen begleiten
den Darm. Der andere Schlauch ist zunächst als Schutz
des Verdauungsapparates vorhanden, nächst dem bildet er
als Sohle den Bewegungsapparat, dem die Fühler als Organe
geistiger Betätigung unmittelbar sich anreihen. Iiier ist
alles noch undifferenziert. Nur Atmen und Arbeiten stehen
in engstem, kausalem Zusammenhang (cfr. „Psych. St.", Heft 10,
Jahrg. 1910, S. 567). Im übrigen sehen wir bei diesem Tier
Muskel- und Willensbewegung in den ersten Anfängen.
Und doch enthält das Geschöpf alle Bedingungen, sein Leben
zu erhalten, seinen Willen zu betätigen, soweit es ihn braucht.
Die .Nahrung ist schon eine derart aufgelöste und bereitete,
daß wenig Differenzierung im Verdauungsargan nötig ist.
Die Wasserpest (Elodea canadensis) enthält nach ihrem
Standort in Wasser mit viel CO2 genügend Fettstoff (C),
dem Limnaeus eine reichbesetzte Tafel zu bereiten. Da ihre
Blätter unter Wasser sind, findet bei ihrer Respiration nur
ein mangelhafter Austausch der Gase C und O statt. Umgekehrt
findet auch bei Limnaeus, obgleich sie mit Lungen
an der freien Luft hängt, nur ein seltenes Atmen statt;
auch bei ihm muß die Vereinigung der Leben erzeugenden
Gase eine sehr schwache sein. Die Folge davon ist die
außerordentlich schwache Spannung zwischen dem Tier und
seiner nährenden Pflanze, dementsprechend die Bewegung
der Schnecke. Da die Wasserpest in dichten Haufen zu
finden ist, braucht ihre Verzehrerin keine große Sinnestätigkeit
zu entwickeln, können auch nach dieser Seite hin
die Akte ihrer Willensentschließung kaum bemerkbar sein.
Man bemerkt nichts von einem Wittern, wie es bei andern
Schnecken vorkommt. Nur wenn das Wasser oben zu
warm wird, lassen sie sich tiefer hinab. Vor Feinden wissen
sie sich nicht zu schützen; dagegen schützt sie ihre ungeheure
Vermehrung, sowie ihr ziemlich geschützter Aufenthaltsort
vor Ausrottung. Was man sich auch denken mag
über die Ursache der Bewegung des Limnaeus, ich wüßte
keine als die des Ausgleichs der Spannung der C O 2 außerhalb
und innerhalb des Tieres. Je stärker die Spannung,
desto mehr Leben. Was entwickelt ein Vogel für eine
Menge von CO2 und wie hoch entwickelt sind seine Kräfte!
Für mich gibt es keinen Zweifel mehr darüber, daß mit
der Vollkommenheit der Apparate zur Erzeugung der CO2
auch die Bedingungen der größeren oder kleineren Lebenskraft
gegeben sind. Mit dieser Erklärung der Lebensvorgänge
auf Grund chemischer Vorgänge wäre dann auch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0612