Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 629
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

629

beschleunigen." Sie waren alle gerade auf die Straße getreten
, als mit Donnergepolter das ganze Haus einstürzte.
Die Geschichte erregte ungeheures Aufsehen und die
städtischen Behörden sprachen dem prophetischen Kapellmeister
öffentlich ihren Dank aus. Das alles soll durch
zahlreiche Dokumente und durch „eidesstattliche* Erklärungen
beglaubigt sein. („N. W. J." vom 21.IV. er.)

m) Uber das Wesen und die kulturelle
Stellung des nervösen Menschen unserer Zeit, hielt
(laut ,N. W. J.tf v. 12. XI. 11) der Wiener Essayist Dr. Egon
Friedell im Rahmen des akademischen Verbandes für
Literatur und Musik in einem Hörsaal des elektrotechnischen
Instituts in Wien vor einem distinguierten Publikum einen
mit witzigen Paradoxen und geisteprühenden Aper9us gespickten
Vortrag. Eedner teilte die letzte Epoche vom
Ende des XTX. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, in drei
Etappen. Jede hatte ihre besondere Physiognomie und
besondere Tendenz. Die Gründerepoche kennzeichnet sich
in einem Durcheinander der Stile, in einem mangelnden
Sinn für das Zweckmäßige. Sie war eine Epigonenzeit.
Eine Unfähigkeit zur Zusammenfassung war überall bemerkbar
. Es folgte hierauf die Reaktion des Naturalismus
mit einer Jakobiner - Literatur und einer Vernatürlichung
des europäischen Menschen. Den Naturalismus löste die
rFin de sifecle-Epochea ab mit einer pathologischen Verinnerlich
ung, einer Hypertrophie des seelischen Lebens.
Wir sehen eine sich steigernde nervöse Geistigkeit, die
Anbetung des Zwischenkünstlers, des Schauspielers, des
Menschen der Degenereszenz, dessen vollendetsten Typ
Kainz darstellte. Der Grundzug der Gegenwart ist ein
sachlicher Idealismus, eine vermännlichte Ethik, ein Pathos
des Technischen, Maschinellen. Unsere Nervosität weist
auf eine gesteigerte Kraft, auf eine verfeinerte Aufnahmsfähigkeit
hin Das Gefühl des Krankhaften ist, wie immer,
ein Beweis daß etwas Neues sich vorbereitet. Die wissenschaftliche
Psychiatrie gab uns nur häßliche Umschreibungen
unseres Zustandes. Wenn wir einen Ausblick in die Zukunft
machen wollen, wie stellt sich eine mögliche Entwicklung
des Menschen 'noch dar? Im Geistigen Ist seit den Hoch?
kulturen des Altertums und der späteren Zeit eine Höherentwicklung
kaum noch möglich, da das Tiefste und Feinste
von den großen Intelligenzen bereits ausgespsochen wurde.
Aber der Mensch der Zukunft wird vielleicht über ein neues
Organ verfügen, das er bisher nicht besaß, über eine erhöhte
Empfindlichkeit für Fernwirkungen, über
eine telepathische Kraft. Die Maschine war zuerst


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