Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 635
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht.

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erfüllet ist", ein Geistesheld oder Heiland kommt, wie Buddha-
Gotamo, der Weltlehrer, und Christus, der „G ottin ensch", in buddhistischer
Bezeichnung- der „Maitreya", das ist der Mitfühlende,
der brüderlich barmherzig Liebende, eine übermächtige Persönlichkeit
der Tat, die Licht in die Finsternis, Ordnung in das Chaos
der Parteimeinungen und Tagesstreitigkeiten bringt, indem er die
Menschheit von einer niederen auf eine neue Kulturstufe erhebt.
Solche Männer, wenn auch in bescheidenem Maße, waren auf
wissenschaftlichem Gebiete ein Kopernikus und Newton, auf politischem
ein Cavour und Bismarck. Einen solchen Erlöser ersehnt
jetzt wieder da* Streben aller wahrhaft ideal gesinnten Menschen.
Die Kunst wird dann wieder wahre Schönheit darstellen, die
Wissenschaft nicht nur einzelne Tatsachen feststellen, sondern dem
gesamten Menschenleben dienen; das Verständnis dieser zukünftigen
Kultur soll alle Bätseif ragen des Daseins zur Befriedigung des
Herzens und des Verstandes lösen, das soziale Leben nicht mehr ein
Wettstreit gegen alle anderen, sondern ein opferbereites Zusammenarbeiten
aller zur Glückseligkeit sein. Die in diesem Sinne
Wissenden mögen sich schon jetzt zum „Orden des Sterns im
Osten" zusammenschließen, um dem kommenden gottgesandten Tatmenschen
die Wege vorzubereiten. Hingebung, Standhalten und
Sanftmut, insbesondere gegen Widersacher, sind ihre Grundsätze,
das Himmelblau des Firmaments, die gelbliche Lichtfarbe der Sonne
und das Silberweiß des Morgensterns ihre Farben und der fünf-
strahlige Silberstern ihr Abzeichen (zu beziehen durch den Hauptsekretär
des Ordens: John Cordes in Göttingen, Nikolausberger-
weg 34, zum Preis von 2.50 M.). Der Orden fordert keine Mitgliedsbeiträge
; freiwillige Gaben für die Weiterverbreitung seiner
Lehren nimmt der genannte Herr entgegen. Protektorin des
Bundes ist Frau Annie Besant, Präsidentin der „Theosophischen
Geselischaft", Hauptvertreter •„ J. Krishnamarti (Alkyone), Vertreter
für Deutschland Dr. Hübbe-Schleiden, Göttingen. Das Schriftchen
bietet jedem Edelmenschen hohen geistigen Genuß; es ist der Ausdruck
selbstloser Begeisterung für die höchsten Ziele der Menschheil.

Fritz Frei mar.

Theosophisches Quodlibet. Die große Blavatsky ist noch
nicht lange tot, ihre Schriften sind kaum von einigen recht verdaut
, da macht man jetzt schon mobil für den „Stern des Ostens",
um einen neuen Weltreformator und „großen Wohltäter" zu
empfangen. Die Seherin Fernem hat ihn auch schon in den verschiedenen
großen Städten predigen sehen, nur sind sich die Theo-
sophen nicht darüber einig, ob er eine ßeinkarnation des Jesus,
des Pythagoras oder des Plato sein und zu welcher Adeptschaft er
gehören wird. Inzwischen ist Dr. Eudolf Steiner auf den
Plan getreten und inszeniert wiederum eine höhere Potenz der
Theosophie in seinem christlichen Bosenkreuzer tum.
Die Ferriem hat aber geweissagt, daß man noch in diesem 20. Jahrhundert
aufhören werde, Weihnachten als Geburt Christi zu feiern.
Wahrscheinlich jedoch feiert man darum doch noch immer Weihnachten
, was ein Trost in diesem Wirrwar ist; auch fragen viele ja
heute ohnehin nicht mehr danach, ob es auch das Geburtsfest des
neutestamentlichen Jesus ist. — Steiner will, sagt Dr. Ferd.
Maack in seiner Broschüre „Zweimal gestorben. Geschichte
eines Bosenkreuzers aus dem 18. Jahr-
hunder t" iWilh.Heims, Leipzig, 99 S., 2M.) dieTheosophie christlich
reformieren oder „ usurpieren", indem er Christus wieder über
Karma und BeYnkarnation stellt, wozu er auch woh1, wie hier schon


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