Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 639
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Die Phantome der Toten. 63»

-(

Zweiter Fall: Bezüglich der zwei folgenden Bei- 7 •
spiele sagt Bozzano, daß sie keine experimentellen Belege
aufweisen, welche wissenschaftlich die spiritnalistischen
Anlegungen rechtfertigen, daß sie aber zweifellos wert
seien, näher betrachtet zu werden. Sie werden angeführt,
damit sich der Leser eine persönliche Meinung bilden
kann. Dieselben sind den „Proceedings", Vol. V, p. 440
entnommen. Die Berichterstatterin Mrs. L. H. ist F. W.
Myers persönlich bekannt gewesen.

Mrs. L. EL erzählte, wie ihre Mutter am 24. Juni 1874
im Heim der Familie auf Malta starb. Dem letzten Willen
der Abgeschiedenen zufolge wurde die Beerdigung auf den
siebenten Tag verschoben. (Mrs. L. H. war zu jener Zeit
acht Jahre alt.) Am Abend des ßeerdigungstages hatte
man die Erzählerin früher als gewöhnlich ins Bett geschickt
. Die Nacht war klar, es herrschte erstickende
Hitze. Nach einiger Zeit erwacht das Mädchen und,
gegen das Fenster blickend, sieht sie ihre Mutter neben
dem Bette stehen, die Hände ringend und weinend. Noch
schlaftrunken, erinnert sie sich nicht sofort an den Tod.
der Mutter und fragt: „Warum weinst du, Mama?" Dann
aber kommt ihr plötzlich die Erinnerung und sie fängt nun
heftig zu schreien an. Die Gouvernante, die im Nebenzimmer
noch arbeitete, stürzt herein, fällt aber sofort auf
die Kniee und fängt unter Schluchzen zu beten an. Fast
zu gleicher Zeit kommt der Vater des Kindes von der
anderen Seite und ruft: „Julie! Meine Liebe!" (Julie war
der Name der Toten.) Bei diesen Worten sah ihn das
Phantom an, blickte dann wieder auf das Kind, rang nochmals
schmerzlich die Hände, ging gegen den Salon und
verschwand. Der Vater schickte die Gouvernante, die vor
Schrecken unzurechnungsfähig war, zur Buhe und blieb bei
dem Mädchen (dem er sagte, daß es geträum^abe), bis
es wieder eingeschlafen war. Aber am nächäron Morgen
gestand er, daß er ebenfalls die Erscheinung gesehen habe
und daß er hoffe, sie nochmals zu sehen. Allein sie kam
niemals wieder. „Als einige Jahre später das Gesprftch auf
diesen Vorfall fiel, sagte mir mein Vater" — so erzählt
Mrs. L. H. —, „daß Mama ihm oft versprochen hatte, ihm A
nach dem Tode zu erscheinen, wenn es möglich wäre."

„Die wissenschaftliche Erklärung dieses Falles," sagt
E. Bozzano, „nimmt einen Fall von Kollektiv-Halluzination
an, die in dem Unterbewußtsein des Kindes entstanden ist
und telepathisch auf die anderen (Perzipienten) übertrtgea
wurde. Indes der Umstand, daß die Kleine gar nichts dergleichen
erwartete, und ihre Mutter, sie noch am Lebfn

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