Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 640
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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640 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 11. Heft. (November 191t*)

wähnend, so anredete, macht jene Hypothese schon unwahrscheinlich
. Der andere Umstand, daß die Tote während
des Lebens ihrem Gatten öfter versprochen hatte, zu
erscheinen, hätte keinen Wert, wenn der erste Perzipient
der Gatte gewesen wäre; er erhält aber große Bedeutung,
durch die ganze Art und Weise, wie sich das Vorkommnis
abgespielt hatte, und macht die erwähnte Hypothese noch
unwahrscheinlicher.

Dritter Fall: Perzipient und Berichterstatter i*t
der Baron B. von Driesen; der Fall ist von Mr. Potrovo-
Solovovo, einem bekannten Erforscher des Okkultismus, der
„Society f. P. B", eingesandt.

Der Schwiegervater des Erzählers, Mr. N. J. Ponomareff
, war gestorben; er hat zu Lebzeiten nicht im besten
Einvernehmen mit seinem Schwiegersohne gestanden. Am
neunten Tag nach dem Abscheiden PonomarefPs sollte ein
Gottesdienst für die Ruhe seiner Seele stattfinden. Baron
Driesen erzählt: „Ich erinnere mich sehr gut, daß ich die
Nacht vorher zwischen 1 und 2 Uhr morgens zu Bette
ging und vor dem Einschlafen in der Bibel las. Meine
Frau schlief in demselben Zimmer. Alles war ruhig; kaum
hatte ich das Licht ausgelöscht, als ich im Nebenzimmer
Schritte hörte. Es war, wie wenn man in Pantoffeln gehen
und dieselben nachschleifen würde. Vor der Türe hielt es
an. Ich frage: „Wer ist es?", erhalte aber keine Antwort
. Ich zünde ein Licht an, und sobald ich sehen konnte,
erblicke ich vor der verschlossenen Türe Mr. Ponomareff
stehend. Er war es! Er trug sein gewöhnliches hellblaue*
Hausgewand, über der Brust offen, und ich sah seine weiße
Weste und die schwarzen Beinkleider. Es war kein Zweifel
über seine Identität. Tch empfand keinen Schreck: ich
habe sagen hören, daß man überhaupt keine Furcht vor
den Phantomen empfindet, weil diese die Kraft haben, die
Furcht zu bannen.

„Was willst du?", fragte ich. Ponomareff ging zwei
Schritte nach vorne, hielt an meinem Bette und sagte:
jBasile Fedorovitsch, ich fühle, daß ich gegen dich schlecht
gehandelt habe, verzeihe! sonst finde ich keine Ruhe da,
wo ich bin." Bei diesen Worten zeigte er mit dem linken
Arm zum Himmel und hielt mir dit rechte Hand entgegen.
Ich ergriff sie und drückte sie (es war eine riesige Hand
und wie die eines Skeletts). Dann antwortete ich: „XikohH
Jvannviteh, Gott ist mein Zeuge, daß ich niemals einen
Groll gegeji dich hegte". Da« Phantom meines Schwiegervaters
neigte sich, datin entfernte er sieh langsam. in den
Billardsaal tretend, wo er plötzlich .verschwand. .Ich blickte


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