Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 642
(PDF, 204 MB)
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642 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1912.)

streckt hatte, hatte ich eine Empfindung von unbestimmter
Freude; ich fühlte mich glücklich, ohne den Grund zu
wissen, überdies empfand ich an meinem Kopfe eine Art
Berührung, wie wenn jemand versuchte, mich in Etwas einzuhüllen
, überrascht von diesen Gefühlen, rief ich die
Damen, welche im Nebenzimmer wachten. Mine. Feliciana
antwortete mir, obwohl sie mich von der Stelle aus, wo sie
saß, nicht sehen konnte, alsogleich: „Ich sehe an dem
Kopfende Ihres Bettes ein in Weiß gekleidetes Mädchen,
das versucht, um Ihre Stirne eine Giriande Rosen zu
schlingen; sie sagt, sie heiße Deolinda und sei gekommen,
um Ihnen zu danken für den Edelmut, mit welchem Sie
sie behandelten.*

Ich war tief bewegt bei diesen Erklärungen, ulisomehr,
als dieser Tag der Jahrestag des Todes Deolinda's war,
ein Umstand, an den weder icL; noch sonst jemand gedacht
hatte, übrigens, ich hatte niemals den Personen im Hause
hiervon erzäldt. (Gezeichnet Ulysse Cabral, directeur de
PAtheneu Brazileiro.) Der Freund des Dr. Cabral, Manuel
Barboza de Aridrade, und die Damen Anna Ignez Diaz
Portes und Emilia Barboza de Andrade, bestätigen die
obige Erzählung. Prof. Alexander, welcher diesen Fall
gesammelt hat, bemerkt, daß nach den Erklärungen der
Mitglieder der Familie Barboza niemand von der Geschichte
Deolindas wußte. Er fügt bei, daß Alme. Feliciana Fortes,
die jetzt gestorben ist, mit sehr ausgesprochenen mediu-
raistischen Fähigkeiten begabt war. („Proceedings of the
S. P. R.", vol. X, p. 383.)

Das Beispiel ist, wie das vorhergehende dem Werke
des Prof. Sidgwiek „FEnqußte sur les Halluoinations" entnommen
, in welchem Myers, Frank Podmore, Mrs. Sidgwiek
und Miß Alice Johnson mitarbeiteten. Das Urteil dieses
Komitees ist im vorliegenden Falle folgendes: „Wenn man
die wirkliche Teilnahme Dcolinda's ausschließen will, wird
es notwendig, anzunehmen, daß Mr. Cabral sich im Unterbewußtsein
daran erinnerte, daß dieser Tag der Todestag des
jungen Mädchens war; ferner, daß diese Erinnerung in ihm
durch Assoziation ein Gefühl von Glück und auch die Empfindung
jener Berührung hervorgerufen hat, und zwar
ohne sein bewußtes Erinnerungsvermögen zu beeinflussen,
und noch mehr, daß diese unterbewußte Erinnerung dem
anderen Perzipienten telepathisch mitgeteilt worden ist.
Man muß gestehen, daß diese Hypothese übermäßig gezwungen
und künstlich erscheint; eine kleine Zahl
von ähnlichen, ebenso streng dokumentierten
Fällen, wie dieser es ist, würde genfigen, um


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