Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 661
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Uechonberü:-Linten: Unmittelbares leh-Bewuüt^ein und Tod. 6f>1

also der innere Trieb von einem gegebenen inneren Zustande
zu — sagen wir - - dem Gefühl der Freude oder
der Erregung fortdrängt und ich dieser Bewegung innei-
lieh mit der Empfindung folge, wobei die Empfindung
vermittelet der Erinnerungsfähigkeit und des Unterscheidungsvermögens
es meinem „Ich* ermöglicht, diese Bewegung
sowohl der „Zeit*, als auch ihrer Qualität und
Quantität nach zu »beurteilen*. Ich kann nun auf die^>
Weise unzählige Punkte, innere Zustände, Gefühle und
Triebgrade miteinander verknüpfen, hierhin und dorthin
eilen und wieder zurück zum Ausgangspunkte kehren.
Diese unendlich verschlungene, sich gleichsam wie ein
Faden fortspinnende innere Bewegung ist also das, was
ich das Denken in seiner ursprünglichsten Form und Weise
nenne. Es ist das Fortschreiten von einer unmittelbare u
inneren Anschauung zur anderen, und das gleichzeitige
selbständige unmittelbare „Beurteilen" dieses Vorganges
und der einzelnen Etappen desselben, sowie das „Beurteilen
* desjenigen, was diese inneren Erscheinungen hervorruft
oder hervorrufen könnte durch die „Empfindung*
selbst.

Alle diese Fähigkeiten nun — also die ».Empfindung*,
die ^Triebe*, das auf ihnen beruhende und aus ihnen hervorgehende
Bewußtsein, Wollen und Denken, die Erinnerung,
das Zeitgefühl und die unmittelbar zum Denken gehörende
Urteilsfähigkeit sind unmittelbar durch sich selbst wahrgenommene
Tatsachen oder innere Wirklichkeiten. Die-;e
Wirklichkeiten nenne ich in ihrer ganz unmittelbar gegebenen
und wahrgenommenen Verknüpfung mein bewußtes
, fühlendes, wollendes und denkendes „Ich* odir
schlechtweg mein „Ich*. Die Tatsache dieser unmittelbar
durch sich selbst erfolgenden Wahrnehmung meines „Ich*
drücke ich dadurch aus, daß ich sage, daß mein „Ich* ein
unmittelbares Bewußtsein von sich hat, oder indem ich von
von meinem „unmittelbaren Ich-Bewußtsein* spreche, wobei
al*o das sich unmittelbar seiner selbst bewußte „Ich*
zugleich Subjekt und Objekt ist, indem es, ein Subjekt
seiend, doch sich selbst als Objekt betrachtet. Zusammenfassend
kann ich nun sagen, daß mein „Ich", aus Empfindung
und Trieben bestehend, dasjenige ist, welches ich von
allen Hingen am ersten und unmittelbarsten wahrnehme.

* #

'/a\ 4. Davon, daß es eine Welt außer meinem „Ichu
gibt, sagt mir dieses „unmittelbare Ich - Bewußtsein" unmittelbar
nichts. Erst aus fortgesetzten und nicht aus


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