Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 664
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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664 Psych Studien. XXXIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1911*)

Aus großer Höhe stürzten die Flieger Hauptmann Toku-
sawa und Leutnant Ito ab, beide fanden den Tod.

Am Sonntag, den 2t. Mai, stürzte anläßlich des Wett-
tiuges Paris-Madrid der Flieger Train in eine Menschengruppe
, wobei Kriegsminister Berteaux getötet, Ministerpräsident
Monis und einige andere Personen sehr schwer
verletzt wurden. — An demselben Tage trifft in Rußland
ein Unglücksfall ein, von dem selbst die Zeitung gleich berichtet
, daß er in seinen Einzelheiten an die Pariser Katastrophe
erinnere. In beiden Fällen

stürzt ein Aeroplan in eine Menschengruppe,
werden 5 bis 6 Personen sehr schwer verletzt,
während 60 bis 80 Personen leichtere Verletzungen
erleiden und
beide Flieger heil Ideiben.

Aber nicht nur in physischen Ereignissen äußert sich
die Doppeler°cheinung, ja bei einigermaßen psychologischem
Feingefühl wird man nicht einmal in erster Linie nach
derartigen Parallelen suchen; auch das bloße Wort ist weit
mehr als gleichgiltige Form und zufällige Äußerlichkeit,
wenn es sich soviel Aufmerksamkeit bei uns erworben hat,
daß wir eben mehr als Schall und Rauch von ihm erwarten
und einen Zusammenhang in ihm suchen.

So mag es als ein „pikanter Zufall" bezeichnet werden,
daß am 3. Mai 1912 der Pastor Luther in Stahnsdorf mit
seiner Beleidigungsklage gegen den Arzt Dr. Wilhelm
Eckert abgewiesen wurde, sodaß Eckert als der Freigesprochene
und Luther als der moralisch Verurteilte dastand
, und gleichzeitig in der Lutherstadt Eisenach, von
wo es klingt: „Das Wort sie sollen lassen stahn4, der Prozeß
gegen den Chauffeur Brack verhandelt wurde, welcher
die Hebamme Luther am Tage ihres 25 jährigen Dienst -
jubiläums überfahren und getötet hatte. Drei Monate nach
Austrag dieses Doppelprozesses, am 3. August 1912, riß
der Sturm den bei Worms-Pfiffligheim stehenden Lutherbaum
, der 1521 gepflanzt worden sein soll, zur Hälfte
nieder, sodaß er polizeilich bewacht werden mußte, da die
Passanten den infolge innerer Fäulnis zusammengestürzten
Teil des Baumes als Andenken fortschleppen wollten.
(Hierzu wäre zu bemerken, daß das Jahr 1912 wohl dieselbe
Tatsache durch Halbierung der Lutherkirche zur Anschauung
gebracht hat, wie keines vorher. Und wenn
dieser Baum nicht ebenfalls durch obrigkeitliche Gewalt
geschützt wäre, hätte man auch ihn längst zur Hälfte
fortgetragen.)


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