Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 673
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schwänge: Soll das Gesetz die Philosophie beherrschen? 673

und böser Wille zur Verhöhnung des Gesetzes sanktioniert
erhält.

Jede Leumundsveränderung darf sich nur im Kähmen
des Gesetzes bewegen, ohne der Wahrheit Abbruch zu leisten.
Die Erfüllung des Gesetzes nach dem Wortlaut ohne jegliche
andere philosophische Beeinflussung ist die höchste Religion.
In demselben Maße, als das Volk die Tatsachendogmen-
nutzanWendungen sanktioniert, werden auch die Seuchen
der Nerven- und Geisteskrankheiten und das Verbrechen
sich steigern und fallen. Dem wirtschaftlich Mächtigen
müssen die Grenzen des Gesetzes für rechtswidrige ehrverletzende
Behandlung* des Schwachen und Abhängigen
wirksamer gesteckt werden; der käufliche „wissenschaftliche"
Vertreter der Tatsachenphilosophie muß zur Beweisführung
seiner Worte gezwungen werden, man lasse ihn gegen den
Stachel der eigenen Worte durch Analysierung seines eigenen
Charakters lecken. Die §§ 331—336 des Strafgesetzbuches
für ihn und denjenigen, der ihn bestochen, in kontrollierende
Rechtsnutzanwendung gebracht, dürften die Mitmenschen
vor weiteren philosophischen Künsten dieser PseudoWissenschaftler
schützen. Weno diese Pseudoweisen der Philosophie
der Nutzanwendung des Wortes keine Kraft beimessen
können, so dürfen sie natürlich auch nicht empfindlich sein,
wenn ihr Charakter in der von ihnen vertretenen Philosophie
analysiert wird. Wenn Worte nach ihrer Klugheit keine
Kraft darstellen, so können sie auch durch solche nicht
verletzt werden, sie dürfen also auch eine Beweisführung
zwischen beiden Philosophien absolut nicht als Fallstricke
fürchten. Wer in seinen Worten für unwahre amtlich
philosophische Willensbetätigung käuflich ist und der Rechtsbeugung
Vorschub leistet, sowie derjenige, der durch Zuwendungen
einen Philosophievertreter dazu veranlaßt, verdienen
für immer aus Amt und Würde ausgestoßen zu
werden. Heute ist Gott Mammon noch aus Mangel an
philosophischer Intelligenz bei der Volksmasse imstande,
die schwersten Rechtsbeugungen vor menschengesetzlieher
und naturgesetzlicher Strafe zu schützen.

Um das Volk den wahren und reellen Wert beider
Philosophien klar erkennen zu lassen, muß es für eine Beweisführung
belehrt und aufmerksam gemacht werden. Eine
Philosophie, die sich nicht mit dem Buchstaben des Gesetzes
deckt, kann immer nur das Faustrecht des wirtschaftlich
Starken über den Schwachen vertreten. Man
prüfe jede philosophische Willensbetätigung im Wort auf
den Glauben, den dieses vertritt, und auf den Buchstaben
des Gesetzes; jeder Zwiespalt zwischen Philosophie


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