Freiburger historische Bestände - digital

682 Psych. Studien. XXXJX. Jahrg. 11. Heft. (November 1912.)

storbenen Professors Strasburger über Zellkernteilung
bekannt machte. — Aus reichem Wissen in seinen Fachgebieten
, Biologie und Zoologie, schöpfte Dr. Ilauser-
Berlin, um in einer großen Reihe von Vorträgen, an der
Hand vieler Lichtbilder und in zoologisch-mikroskopischen
Übungen Formen und Leben der niederen Tiere und weiterhin
die Bedeutung der Naturwissenschaften zur Gewinnung
einer Weltanschauung zu behandeln. Dr. Eiern-Berlin
verbreitete sich über die Forschungsmethoden der modernen
Astronomie und deren hochinteressante Entdeckungen,
vornehmlich auf den Gebieten der astronomischen Meßkunde,
der Himmelsphotographie, der Spektroskopie, die dann bei
der Erwähnung der kosmogonischen Probleme und Theorien
ihre Verwertung fanden. Vor einen größeren Zuhörerkreis
trat die diesmalige Kursus Veranstaltung endlich noch mit
drei abendlichen Experimentalvorträgen im Kurparksaal, zu
denen der Vortragende, Rektor Stoye aus Quedlinburg,
einen großen und ganz vorzüglichen Demonstrationsapparat
aufgeboten hatte; es wurden behandelt die elektrischen
Entladungen (als Funken, im Vakuum, Kathoden-, Kanal-
und Röntgenstrahlen), Wechselströme von hoher Wechselzahl
und Spannung (Tesla - Ströme und Tesla - Licht) und
das deutsche System Telefunken, hierbei besonders die Bedeutung
und Wirkung der Antenne, der Erregerkreis, der
Löschfunken und die so bedeutsamen Resonanzerscheinungen.
Sämtliche Vorträge und die übrigen Lehrveranstaltungen
fanden auch diesmal ganz außerordentlichen Beifall und
gaben einen vortrefflichen Einblick in die ebenso notwendige
, wie allgemein nützliche Arbeit des Keplerbundes.
[Vergl. Büeherbespreehung: „Die Welträtsel tfJ

d) Nachtrag zu Prof. Birkeland's „Entlarvung".
Herr Alois Kaindl schreibt uns hierzu, datiert, Linz, 7. X. 12:
„In dem aus meiner brieflichen Mitteilung und den mitfolgen
den Zeitungsberichten zusammengestellten Aufsatz
„William Stead's Medium entlarvt", befinden sich einige
Stellen, die einer näheren Aufklärung bedürfen. Wenn
ich sagte, daß es angesichts der erwiesenen Tatsächlichkeit
spontaner Erscheinungen wahrlich nicht mehr darauf ankomme
, ob ein betrügerisches Medium mehr oder weniger „entlarvt
" sei, so wollte ich doch keineswegs damit das betreffende
Medium zum bewußten Betrüger stempeln. So wenig vertrauenerweckend
auch das ganze Gehaben der Mrs. Wriedt dabei
ist und so ominös einem auch das zur Geisterkommunikation
verwendete, „Megalophon" genannte Instrument vorkommen
mag, so läßt sich doch bloß auf Grund der Birkeland'sehen
Enthüllungen ein solches Verdammungsurteil über dieses be-