Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 692
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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692 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1912.)

denen heraus er ?eiue Werke zu schaffen sucht, und alles Probleme
von solcher Tiefe, daß man sie durchdenken muß, wenn man das
Wesen der Dichtkunst verstehen will. Hier öffnen sich erst die
tiefsten Einblicke in das Seelenleben der Kunstschöpfer, so daß wir
Seelenforscher an ihnen nicht vorübergehen dürfen; bringen sie uns
doch das Verständnis für das Wesen künstlerischen Schaffens.

E. W. D o b b e r k a u.

Die Magie als experimentelle Naturwissenschaft von Dr. Ludwig
Stauden maier, kgl. ord. Hochschuiprotessor der Experi-
mentalchemie in Freising. Akademische Verlagsgesellschaft m.
b. H., Leipzig. Großoktav, 184 S. Brosch. 4.50 M., geb. 5.50 M.
An das Problem der Spaltungen der Peinlichkeit in den
außergewöhnlichen Zuständen des Seelenlebens trat Verf. als Forscher
heran, indem er in sich selbst jene Bewußtseins-Spaltungen zu
erleben suchte, von denen uns die Verzückten Hellseher und
Medien berichten. Er untersucht das Wesen der Halluzinationen,
des Unterbewußtseins, den Einfluß des Physischen auf das Psychische
, oie psychische Deutung des menschlichen Organismus und die
Weiterbildung des Unterbewußtseins, und zwar alles auf Grund
eigener Erfahrungen an sich selbst. Dann geht er auf magische
Phänomene ein, über die er keine näheren persönlichen Erfahrungen
machen konnte: Gedankenlesen als Muskellesen und als
echte Gedankenübertragung und Hellsehen in bezug auf den Raum.
Er bespricht die Gedankenphotographie, die unfreiwillige, bezw. unbewußte
Gedankenübertragung, die Anmeldung Sterbender, die
Ahnungen, das Hellsehen in bezug auf die Zeit und das zweite Gesicht
. Und immer gibt er die Tatsachen so wieder, wie sie von
einwandfreien Zeugen berichtet wurden, ohne irgend etwas Wesentliches
fortzulassen, was sein Buch sehr wertvoll macht. Vor allem
gibt er überall seine persönlichen Erfahrungen so wieier, daß sie
die beste Anleitung bieten zur experimentellen Nachprüfung des
Berichteten. Man kann daher sein Buch eine vorzügliche Auleitung
zur experimentellen Magie nennen. Seine Schlußfolgerungen unterscheiden
sich sehr wesentlich von den Theorien des Okkultismus.
Bei ihm handelt es sich in der Magie um das Studium und die
planmäßige Einübung von psychischen, psyehophyskehen und physiologischen
Vorgängen, welche beim normalen Menschen entweder
gar keine oder nur eine ganz nebensächliche und mehr zufällige
Rolle spielen und mit größerer Deutlichkeit im allgemeinen nur bei
außergewöhnlich oder gar krank veranlagten Naturen beobachtet
werden. Schon rein physiologisch ausgedrückt ergibt sich
ganz bestimmt die Sonderstellung der Magie aus Folgendem: 1) Bei
magischen Versuchen handelt es sich vielfach darum, auf den verschiedenen
Nervenbahnen die besondere Energie des jeweiligen
Systems in entgegengesetzter Richtung zu treiben, als
dem normalen Betriebe entspricht. Beim Sehen. Höien, Riechen,
Fühlen usw. gelangt die besondere Erregung von den äußeren Oi-
ganen , vom Auge, Ohre usw. nach innen zu den obersten Zentren
im Gehirn und schließlich zum Bewußtsein. Bei der Erzeugung
von optischen, akustischen und sonstigen Halluzinationen muß man
die besondere Energie von den obersten Zentren im Gehirn in umgekehrter
Richtung nach außen zu, also nach den Sinnesorganen
befördern lernen. 2) Es handelt sich häufig darum, die betretende
Energieform über den Körper hinaufzutreiben. z. B. bewegende
Energie über die Fingerspitzen, die Haide usw., während beim
normalen Betriebe Energie in merklichen Mengen den Körper
nicht verläßt. 3) Man muß nach dem Gesetz der Umwandlung


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