Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 711
(PDF, 204 MB)
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Peter: Die Phantome der Toten.

711

Abend kamen häufig Botschaften von Smith; einmal wurde
ein Satz geschrieben, der meinen Gatten veranlaßte, im
Scherze zu fragen, ob John etwas auf der Seele laste, was
ihn drücke. Sofort wurde geantwortet: „Ja, etwas: das
Testament bezüglich Violette abändern; von dem, was meine
Frau besitzt, ist ihr nichts bestimmt. Nichts zu Gunsten
dieser.* Mein Gatte fragte, ob Smith damit sagen wolle,
daß er nicht verfügt habe, wie er gewünscht habe. „Genau
so — wurde geschrieben —: ich wünsche, daß von meinen
Töchtern jede ihr Teil erhält.* — »Von welcher deiner
Töchter willst du sprechen ?a „Von Violette, die sich nicht
mehr im Hause, in Florida, befindet," war die Antwort. —
Bei diesen Worten bemerkte ich, daß ich immer geglaubt
hatte, Violette sei eine der noch anverheirateten Töchter,
während sie nun im Gegenteil die verheiratete ist. Hier
wendete sich das Schreiben an Mr. Underwood mit der
inständigen Bitte, sich zu dem verheirateten Sohne Smith's
zu begeben, namens James (mit dem mein Mann ein wenig
bekannt war), und ihm sofort die Botschaft mitzuteilen.
„Du sollst ihm bestimmt erklären, daß ich wünsche, daß
meine Tochter Violette den gleichen Teil wie die anderen
Schwestern erhält.44 So lautete die Mitteilung, aber wir
dachten natürlich nicht daran, den Auftrag auszuführen.
Zu jener Zeit hatten wir gar nicht die Absicht, jemand in
unsere Experimente einzuweihen; übrigens wenn wir auch
die Botschaft dem Mr. James Smith übermittelt hätten, er
hätte uns für Narren angesehen und es wohl auch für unverschämt
gehalten, daß wir es wagten, ihm ein Sendschreiben
zu überbringen, über dessen Wahrhaftigkeit wir
selbst Zweifel hatten.

Indes die Botschaften folgten in dieser Beziehung unaufhörlich
; sie enthielten so rührende Bitten, daß ich mir
Vorwürfe machte, so wenig entgegenkommend zu sein, und
mich jedesmal peinlich berührt fühlte, wenn der Name
Smith diktiert wurde. Eines Abends schrieb er: „Saget
James, daß ich in der neuen Situation, in der ich mich
jetzt befinde, und mit den neuen Anschauungen, die ich
über das Leben erworben habe, es als Unrecht fühle, seine
Schwester so behandelt zu haben, welche darum nicht zu
tadeln war, daß sie ihren eigenen Neigungen folgte, um so
weniger, als ich ja meine Kinder dazu erzogen hatte,
selbständig zu handeln.44

Diese und ähnliche Reden ließen uns annehmen, daß
Violette seine Mißbilligung erhalten habe, da sie sich dem
väterlichen Willen widersetzte; allein diese Annahme mußte
uns rätselhaft erscheinen, denn wir wußten, daß die Tochter


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