Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 720
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0724
720 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1912.)

Es verschlägt nicht viel, ob man alle Einzelheiten des
Lebensinhalts des Urmenschen genauer kennt oder nicht
kennt; es ist aber notwendig, zu wissen, daß der Mensch
von Beginn seiner geschichtlichen Zeit an mehr und mehr
entartete und seine Gesittung immer und mehr auf dem
Grunde von Krankheit und Entartung baute. Es erscheint
ganz sicher, daß die geschichtliche Zeit des Menschen
überhaupt mit unrechtem Gebrauch, oder besser gesagt:
Mißbrauch seiner angeborenen Freiheit begann, daß dieser
Mißbrauch abnorme Zustände in Seele und Organisation
veranlaßte und solche Zustände zu Entartung sich steigerten.
Damit erwuchs die Gesittung auf dem Boden von Entartung
, und es konnte nicht ausbleiben, daß Natur anstatt
normaliter fach zu verfeinern und in beglückender, erfrischender
Zivilisation sich zu krystallisieren und des
ferneren kräftig sich zu vergeistigen, die bösen Folgen
der Verkrüppelung hervorbrachte und die faulen
Früchte von Elend und Üppigkeit, Markt und Konkurrenz
, Verbrechen und Laster dem stupiden Menschen
darbot.

Wie herrlich konnte naturgemäße Zivilisation sich entwickeln
, alles Übel ausgeschlossen bleiben, jeder Keim des
Guten blühen, Glückseligkeit aller Wesen Teil werden, ohne
den angedeuteten Mißbrauch der Freiheit, der ganz mit
dem überein kommt, welches man Sünde., auch Naturwidrigkeit
, nennt. Mißbrauch der Freiheit hat zur Folge
Verfall der Gesundheit, Ausartung der normalen Triebe,
Erlöschen der naturgemäßen Instinkte, weiter Gründung
der Staatsgesellschaft auf das egoistische System, welches
mit Entartung steht und fällt. Dieses System hat im
Laufe der Zeiten und Begebenheiten sich ungeheuerlich
entwickelt und die größten, verhängnisvollsten Übel der
Menschheit an den Leib gejagt: Kapitalismus, Pauperismus,
Feminismus , Materialisn)us, Monismus . Kriminalismus,
Ultramontanismus, Absolutismus, Imperialismus und sehr
viele andere Ismen, von denen einer den anderen an Einseitigkeit
, Dummheit, ja Schlechtigkeit überbietet.

Faßt man all dieses Böse unter dem Namen falscher
Gesittung zusammen, so wundert man sich keinen Augenblick
, daß solche Bezeichnung ein fürchterliches Konvolut
von Übeln nennt, welche normalem Fortschritt der Menschheit
gewaltige Steine des Anstoßes in den Weg werfen
und weder Individuen, noch Familien und Staatsgemeinschaft
zu ruhiger Gestaltung gelangen lassen. Krieg, Aufruhr
, Gährung wurden verewigt durch den ununterbrochenen
infernalischen Einfluß der systematischen Selbst-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0724